Politik

Kurz und Strache sollen 12 Stunden am Tag schwitzen

Heute Redaktion
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Im Büro sind 12-Stunden-Tage kein Problem, meint ein Tiroler Betriebsrat. Deshalb will er Kurz und Strache zeigen, was das bei der Schwerarbeit bedeutet.

Armin Eberl, Betriebsratsvorsitzender in einem Tiroler Gießereibetrieb, kann die Pläne der türkis-blauen Bundesregierung zum 12-Stunden-Tag bzw. der 60-Stunden-Woche nicht verstehen. Keiner im Betrieb könne sich vorstellen, in der Gießerei zwölf Stunden am Tag über mehrere Tage zu arbeiten, so Eberl.

Deshalb lädt er jene zu einer "Gieß-Challenge" ein, "die uns

dies gesetzlich verordnen wollen".

"Die Eingeladenen treten den Betriebsratsvorsitzenden in der Gießerei bei den Schleudermaschinen an. 4 Tage jeweils 12 Stunden, Beginn von 06.00 Uhr bis 12.00 Uhr, dann eine ? Std. Mittagspause und um 12.30 geht's weiter bis 18.30 Uhr. Anschließend könnten wir noch unsere Freizeit, entweder beim Tennis, Fußball oder im Verein genießen. Schlafen gehen sollte man zeitig, weil am nächsten Tag um 05.00 Uhr Tagwache ist", heißt es in der Einladung.

Kurz und Strache eingeladen

Sie geht an Industriellenvereinigungs-Präsident Georg Kapsch, Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer, WK-Tirol-Präsident Jürgen Bodenseer, Fachverband Metalltechnische Industrie-Obmann Georg Knill, Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ).

Die Abklärung mit dem Firmeneigentümer müsste Eberl noch übernehmen. Aber das sei kein Problem. "Da wir in unserer Firma ein sozialpartnerschaftliches Miteinander auf Augenhöhe praktizieren (was ja heute nicht mehr so selbstverständlich ist), bin ich fast sicher, dass er so einer Challenge sportlich positiv gegenübersteht", so der Betriebsratsvorsitzende.

Man sei für jeden Termin offen, nur im Sommer sollte die Challenge stattfinden. Wegen der Hitze – im Betrieb kommt es zu Raumtemperaturen von 45 °C bis 60 °C.

Strache hat bereits per Mail abgesagt – aus "zeitlichen Gründen". Er ließ ausrichten, dass er "selbst in seiner verantwortungsvollen Position regelmäßig mit 12-stündigen Arbeitstagen (und weit mehr als 60-Stunden Wochen) konfrontiert ist und in seinem Beruf keine Möglichkeit hat, von einer freien Arbeitszeiteinteilung Gebrauch zu machen".

Demonstration am Samstag

Für Samstag (30. Juni) hat der ÖGB eine Demo mit dem Titel "Nein zum 12-Stunden-Tag" organisiert. ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian appelliert an die Regierung: "Ziehen Sie diesen Gesetzesentwurf zurück, er wird durch immer neue angekündigte Änderungen nicht besser, schon gar nicht durch irgendwelche Texte in den erläuternden Bemerkungen."

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    Sabine Hertel

    (red)