Wucherpreis
11 Euro – den teuersten Kaffee Europas gibt's in Wien
Das Fenster Cafe löste mit dem "Fensterccino" einen Insta-Hype aus. Inzwischen ist der Stanitzel-Kaffee ein Touri-Magnet – und der Preis gestiegen.
"Schicke das jemanden, der verrückt genug ist, um 11 Euro für einen Kaffee auszugeben", schreibt die amerikanische Reisebloggerin Helene Sula auf Instagram zu einem Instagram-Reel von ihrer Wien-Reise zu den Feiertagen. Darin besucht sie das in der Corona-Pandemie eröffnete und via Social Media weltweit bekannt gewordene Fenster Cafe in der Wiener Griechengasse. Ihren Followern erklärt sie: "Der teuerste Kaffee Europas wird in einer Hintergasse serviert."
Dort gibt es nur ein Fenster aus dem der Kaffee gereicht wird und keinen einzigen Sitzplatz. Doch der Kaffee ist etwas Besonderes: Der Espresso-Shot mit Milchschaum wird in einem Stanitzel serviert, das mit Schokolade ausgekleidet wurde. "Das Stanitzel machen wir selbst", erklärt Eigentümer Sascha Iamkovyi gegenüber "Heute".
Verkauf gestiegen
Das würde laut ihm schon einmal zu einem kleinen Teil den hohen Preis für einen Kaffee, der sonst rund 5 Euro kostet, erklären. Außerdem seien "die Preise für Strom, Miete, Kaffee, Gas, Mehl, Schokolade und andere Produkte innerhalb eines Jahres um 10 bis 50 Prozent gestiegen - ebenso die Gehälter. Es ist daher nur logisch, dass auch der Preis des Fensterccino gestiegen ist."
Dieser hatte bei der Eröffnung noch 5,50 Euro gekostet, im Sommer 2022 gab es die erste Erhöhung auf 9,50 Euro - und jetzt auf 11 Euro. Die erneute Peissteigerung von 10 bis 15 Prozent habe zehn Arbeitsplätze erhalten. "Dafür haben wir die Preise für alle anderen Getränke nur zweimal in sieben Jahren geringfügig verändert", erklärt Iamkovyi. Außerdem sei der Verkauf des Fensterccino 2023 um gleich 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. "Wir sind unseren Gästen, die mögen, was wir tun, außerordentlich dankbar."
Iamkovyi beteuert zwar, dass auch die Stammkunden den Fensterccino lieben und bestellen würden, bei einem Lokalaugenschein von "Heute" wurde jedoch deutlich, dass vor allem Touristen hier Schlange stehen und die Zubereitung des Kaffees im Stanitzel filmen.