Iran
103 Tote bei Anschlag an Grab von getötetem General
Bei einer Explosion in Kerman sind am 4. Todestag von General Ghassem Soleimani über 140 Menschen verletzt worden. Die Behörden sprechen von Terror.
Am Todestag des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani sind in dessen Heimatstadt Kerman bei einer Explosion deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen, als zunächst angenommen wurde. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna bezifferte die Zahl der Toten am Mittwochnachmittag mit mindestens 103, zudem seien 140 Verletzte in Spitäler gebracht worden. Die Reporter sprachen von einem "entsetzlichen Geräusch einer Explosion". Es gab auch Berichte iranischer Medien über eine zweite Explosion.
Explosionen am vierten Todestag
Kermans Vizegouverneur sprach von einer Terrorattacke, wie der staatliche Rundfunk Irib berichtete. Kerman im Zentraliran ist die Heimat von Ghassem Soleimani, dem früheren Kommandeur der Auslandseinheiten der iranischen Revolutionswächter (IRGC). Die USA hatten ihn am 3. Jänner 2020 im Irak durch einen Drohnenangriff getötet. Von systemtreuen Regierungsanhängern wird Soleimani als Märtyrer verehrt.
Auch am Mittwoch pilgerten Menschenmassen durch Kermans Straßen zu Soleimanis Grabstelle. In einem live im Staatsfernsehen übertragenen Ausschnitt waren ein Knall und Schreie zu hören. Während einer Live-Schalte einer Reporterin waren Retter zu sehen, die mit Verletzten im Hintergrund in ein Krankenhaus eilten.