Kärntner als Opfer
1021€ für alte Reifen – Neue Betrugsmasche in Slowenien
Was ein entspannter Urlaub in Kroatien werden sollte, endete für einen Kärntner mit viel Ärger. Er wurde Opfer einer gemeinen Betrugsmasche.
Der 36-Jährige und seine Frau waren gerade auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub, als ihnen in Slowenien ein Autoreifen platzte. Ein kurzer Anruf beim ARBÖ sollte genügen, um rasch Hilfe zu bekommen.
"War alles sehr professionell"
Denn der ARBÖ versicherte dem Paar, dass eine slowenische Partnerfirma vorbeikommen würde, um das Auto abzuschleppen. Eine knappe halbe Stunde kam tatsächlich ein Abschleppwagen vorbei und fragte den Kärntner, ob er angerufen hatte.
Dieser bejahte die Frage, woraufhin sein Auto verladen wurde und er mit seiner Frau einstieg. "Es war alles sehr professionell. Der Fahrer sagte, dass alles klar sei und man in der Werkstatt auf uns wartet", so der Mann gegenüber der "Kleinen Zeitung".
Abschleppdienst brachte Paar zu "Autofriedhof"
Doch während der Fahrt bekam er plötzlich einen Anruf einer slowenischen Nummer. Der Anrufer fragte den Kärntner, wo er denn sei. Der Lenker des Abschleppwagens sprach daraufhin mit dem Anrufer, etwas später meldete sich ein "Chef" und versicherte auch, dass alles geklärt sei. Kurz darauf meldete sich der ARBÖ, war ebenfalls verwirrt, wo der Kärntner sei. Der Verkehrsclub versprach, die Sache abzuklären.
Bis dorthin hatte der 36-Jährige noch keinen Verdacht geschöpft. Mulmig wurde ihm erst, als der Abschleppwagen an Laibach vorbeifuhr, etwa 60 Kilometer vom Pannenort entfernt. Nach weiteren 50 Kilometern war das Ziel erreicht – die Autowerkstatt "global avto", laut dem Kärntner ein regelrechter "Autofriedhof".
1021 Euro für neue, alte Reifen
Nachdem am Wagen der Reifen gewechselt wurde, kam der angebliche "Chef" der Anlage und verkündete dem Paar, dass er noch keine Nachricht des ARBÖ bekommen hatte und die beiden nun in bar zahlen müssten – stolze 1021,14 Euro. "Wir hatten keine Alternative", meint der Kärntner zur "Kleinen Zeitung". Er bezahlte zähneknirschend.
Nach seiner Rückkehr nach Österreich musste der 36-Jährige gleich wieder in die Werkstatt – die slowenischen Reifen hatten kaum noch Profil, ein Pickerl wäre so unmöglich gewesen. Einziger "Lichtblick": Die neuen Reifen waren immerhin billiger als die "Reparatur" in Slowenien.
ARBÖ rät Lenkern, genau nachzufragen
Dem ARBÖ ist der Fall bereits bekannt, man wolle ihm nachgehen, heißt es aus der Rechtsabteilung zur "Kleinen Zeitung". Leider verursache eine Strafanzeige in Slowenien nur Kosten und habe so gut wie keine Erfolgsaussichten. Für den ARBÖ ist aber nicht verständlich, wie die Behörden vor Ort dieses Vorgehen dulden können.
Um weitere potenzielle Opfer zu schützen, rät der ARBÖ allen Lenkern mit Panne, die angerufen hatten, beim Auftauchen eines Abschleppdienstes genau nachzufragen. Im Zweifelsfall sollte man auch nicht zögern und die ARBÖ-Hotline noch einmal anrufen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Kärntner Paar wurde Opfer einer Betrugsmasche in Slowenien, als sie mit einem platten Reifen liegenblieben und ein Abschleppwagen des ARBÖ anriefen
- Der Abschleppwagen brachte sie in eine dubiose Werkstatt, wo sie 1021,14 Euro zahlen mussten
- Der ARBÖ rät allen Autofahrern, bei solchen Vorfällen genau nachzufragen und im Zweifelsfall die Hotline erneut anzurufen, um Betrug zu vermeiden