Tuning-Treffen

10.000 € für Rennen abgelehnt– mit Auto angefahren!

Ein Streit um ein illegales Straßenrennen artete aus: Ein Deutscher soll einen Wiener mit einem Baseballschläger attackiert und angefahren haben. 

Thomas Peterthalner
10.000 € für Rennen abgelehnt– mit Auto angefahren!
Opfer wurde nach Streit auf Tuning-Treffen von BMW angefahren. 
Privat

Ein Roadrunner-Treffen bei einer Tankstelle in Stadlau (Wien-Donaustadt) im März 2022 hatte nun am Montag (18.3.) ein Nachspiel vor Gericht. Ein Deutscher (33) musste sich wegen schwerer Körperverletzung vor dem Richter verantworten, schlurfte in Lederjacke und mit auffälliger Brille zu Fuß in den Saal 17 am Wiener Landesgericht. Zu den Vorwürfen bekannte er sich nur "teilweise schuldig". 

"10.000 Euro für Rennen"

Der Berliner war am 4.3.2022 bei Verwandten in Wien, fuhr am Abend mit seinem Neffen in einem BMW zu dem Tuning-Treffen mit rund 50 Auto-Freaks. Dort suchte er angeblich Gegner für ein illegales und gefährliches Hatzerl. "Er hat mir 10.000 Euro für ein Straßenrennen angeboten", so das Opfer (21) vor der Verhandlung zu "Heute". "Er wollte auf die Autobahn, ich habe abgelehnt." Der Verdächtige sei daraufhin "beleidigt" gewesen und habe die Auto-Fans provoziert. "Er hatte eine andere Mentalität als wir."

Mit Baseballschläger Wiener attackiert

Laut Zeugen sei es zu einer Rangelei gekommmen. Der Verdächtige habe einen Baseball-Schläger aus dem Auto geholt und auf den Wiener eingeschlagen. Das Opfer trug eine Verletzung am Hinterkopf davon. Mehrere Zeugen mischten sich ein, die Situation wurde unübersichtlich. Dann soll sich der Berliner in seinen BMW gesetzt und seinen Kontrahenten angefahren haben. Das Opfer wurde aufgegabelt, flog in hohem Bogen zu Boden.

Anwältin: "Brutale Vorgehensweise!"

"Die brutale Vorgehensweise zeigt, dass der Angeklagte meinen Mandanten schwer verletzen wollte", so Opfer-Anwältin Rafaela Goj von der Kanzlei Sascha Flatz zu "Heute". Die Verteidigerin forderte von dem Berliner 4.000 Euro Schmerzensgeld.

Opfer (l.), Verteidigerin Rafaela Goj (Kanzlei Sascha Flatz)
Opfer (l.), Verteidigerin Rafaela Goj (Kanzlei Sascha Flatz)
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Opfer mit BMW niedergefahren

Andere Auto-Fans filmten die Szenen mit. "Er fuhr AMG, ich BMW. Ich war der Außenseiter", so der Angeklagte vor Gericht. "Ich hatte keine Absicht jemanden zu verletzen. Mein Sohn spielt Baseball, deshalb lag der Schläger im Auto." Er habe sich nur gegen die Attacke der anderen Auto-Freaks wehren wollen. Auf der Flucht soll der vorbestrafte Deutsche dann noch ein anderes Auto touchiert haben. "Ich bin sofort nach Berlin zurück gefahren." Er könne sich nicht daran erinnern, jemanden angefahren zu haben. "Ich war im Schock!" In Berlin stellte er sich aber der Polizei und sagte aus. Vor Gericht verstrickte er sich aber in Widersprüche, wollte Zeugen als unglaubwürdig darstellen. 

Neuer Prozess nötig

Der Richter fällte Montag schließlich ein Unzuständigkeitsurteil. Er war der Ansicht, dass es sich bei dieser Tat um 87 StGB – also absichtlich schwere Körperverletzung  – oder sogar um versuchten Mord handeln könnte. Der Prozess muss nun mit Geschworenen wiederholt werden. Ein Termin steht noch nicht fest. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung!

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