Wirtshaus-Paket in NÖ
10.000 € – erste "Schnitzelprämie" an Gasthaus vergeben
Nun gibt es eine erste Bilanz zur viel diskutierten Wirtshausprämie in Niederösterreich, die VP und FP mit Neujahr gestartet haben.
Die Wirtshausprämie war von Niederösterreichs Landesregierung nach dem Vorbild Tirols übernommen worden. In Orten, wo die Verpflegungssituation gefährdet ist, wird dabei eine einmalige Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro für die Neueröffnung oder Übernahme des einzigen Gasthauses in der Gemeinde gewährt. Voraussetzung dafür ist aber ein "regionales Speisen- und Getränkeangebot". Das schmeckte freilich nicht jedem, weil etwa das Schnitzel aus der Region gefördert wird, exotischere Speisen jedoch nicht.
Jedes dritte Gasthaus sperrte zu
Die Zahl der Wirtshäuser ist jedenfalls in den letzten Jahren in Niederösterreich zurückgegangen. Seit 2000 hat jedes dritte Wirtshaus seine Pforten geschlossen. Daher wurde auf Initiative von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) zu Jahresbeginn 2024 das 4 Mio. Euro schwere NÖ-Wirtshaus-Paket gestartet. Es umfasst Unterstützungsmaßnahmen für Gastgeber, die in ihren Betrieb investieren oder einen neuen Betrieb gründen oder übernehmen wollen. Schließlich erfüllen Gasthäuser eine wichtige Versorgungsfunktion in den Regionen und sind für die Gemeinschaft und die Lebensqualität in Niederösterreich von großer Bedeutung.
"Wirtshaus-Paket ein voller Erfolg"
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter betont: "Das Wirthaus-Paket ist ein voller Erfolg. Innerhalb weniger Wochen wurden die Fördermittel abgeholt. Wir zünden damit eine Investitions-Rakete in der heimischen Gastwirtschaft. 175 Gastgeber im ganzen Land wollen mithilfe des Landes ihre Betriebe modernisieren und attraktivieren. Die eingereichten Projekte umfassen ein Fördervolumen von 4 Mio. Euro und lösen mehr als 20 Millionen Euro an Investitionen aus. Und nun erhalten auch 14 Betriebe die Wirtshausprämie in der Höhe von 10.000 Euro."
Einziges Wirtshaus in Obermarkersdorf
Anlässlich der Vergabe der ersten NÖ Wirtshausprämie besuchte die Landeshauptfrau einen neu gegründeten Wirtshausbetrieb. "Das Wirtshaus Franz Joseph in Obermarkersdorf steht stellvertretend für eine lebendige Gastronomie, die auch die Gemeinschaft und das Zusammenleben in den Gemeinden stärkt. Es trägt zur Steigerung der Lebensqualität bei, indem es hochwertige gastronomische Angebote und einen gemütlichen Treffpunkt bietet", so Mikl-Leitner.
"Wir bieten traditionelle Küche"
Das Wirtshaus Franz Joseph wurde 2023 von Michael Fabich, aus Obermarkersdorf, gegründet und bietet seinen Gästen regionale Wirtshausküche und eine gut sortierte Weinkarte. Es ist das erste in Obermarkersdorf seit langer Zeit eröffnete Gasthaus und derzeit auch das einzige. Michael Fabich: "Wir bieten traditionelle Küche mit modernen Akzenten, die sich in der Gestaltung und in unserer Kulinarik widerspiegeln. Die zentrale Lage im Ort wo wir auch als wichtiger sozialer Treffpunkt für die Gemeinde fungieren, war für mich ausschlaggebend den Betrieb hier anzusiedeln."
Wirtshausprämie bisher für 14 Betriebe
Vierzehn Wirtshausbetrieben konnte bislang die Wirtshausprämie zuerkannt werden. Diese Betriebe sind regional gut verteilt. Fünf Betriebe befinden sich im Weinviertel, vier entlang der Donau, jeweils zwei Betriebe im Mostviertel und im Wienerwald und ein Betrieb im Waldviertel. Ziel der Aktion ist, einen Anreiz für Übernahme oder Neugründung eines Gastronomiebetriebs zu geben. Insbesondere um in Regionen die Versorgung und die Lebensqualität der Bevölkerung zu erhalten.
Erste Wirtshausprämie an Gasthaus vergeben
Mikl-Leitner: "Ganz besonders freut mich, dass auch junge Leute die Liebe zur Gastronomie entdecken und neue Unternehmen nach traditionellen Vorbildern gründen. Der Beruf der Wirtin und des Wirtes ist nicht einfach, hat aber so viele schöne Seiten. Es ist nicht nur berufliche Existenz, sondern der Wirt und die Wirtin leisten auch einen Beitrag für den Ort und die Gemeinschaft. Und das wollen wir mit dieser Prämie honorieren."
Investitionen auslösen
Ziel der Aktion war es auch deutliche Investitionen auszulösen, um auch andere Wirtschaftszweige wie zum Beispiel der Bauwirtschaft und Handwerksbetriebe zu unterstützen: Trotz einer deutlich höheren Mindestinvestitionssumme als Fördervoraussetzung, im Vergleich zu den Vorjahren, habe es deutlich mehr Anträge als in den Jahren zuvor gegeben.
Auf den Punkt gebracht
- In Niederösterreich wurden 14 Wirtshäuser mit jeweils 10.000 Euro im Rahmen der "Wirtshausprämie" unterstützt, die zur Neugründung oder Übernahme von Gasthäusern dient, um die Verpflegungssituation in gefährdeten Regionen zu verbessern
- Das 4 Mio
- Euro schwere Wirtshaus-Paket wurde von der Landesregierung gestartet, um die Gastwirtschaft zu modernisieren und zu attraktivieren, was zu einer Vielzahl von eingereichten Projekten und erheblichen Investitionen führte
- Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter betonte, dass dieses Paket dazu beiträgt, die Lebensqualität in Niederösterreich zu steigern und junge Leute dazu ermutigt, traditionelle Gastronomieunternehmen zu gründen