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100 Österreicher gerettet: Jetzt spricht Einsatzleiter

Rund 100 Österreicher konnten bisher aus Kabul flüchten. Unmöglich - ohne die Hilfe des Krisenteams vor Ort. Der Leiter berichtet nun anonym. 

Nikolaus Pichler
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Spezialeinheiten der Taliban gehen regelmäßig auf&nbsp;Patrouillenfahrt durch die afghanische Hauptstadt.&nbsp;<br>
Spezialeinheiten der Taliban gehen regelmäßig auf Patrouillenfahrt durch die afghanische Hauptstadt. 
AAMIR QURESHI / AFP / picturedesk.com

Mit der "Kronen Zeitung" sprach der Leiter des österreichischen Krisenteams in Afghanistan über die Evakuierung der Österreicher. 100 Menschen flohen mit seiner Hilfe bisher aus dem Land, das sich die Taliban unter den Nagel gerissen haben. Er berichtet unter dem Schutz der Anonymität von chaotischen Zuständen am Flughafen von Kabul. "Kleine Kinder, die auf dem Boden schlafen mussten und Menschen, die in die Kloake beim Abbey Gate gesprungen sind", habe er gesehen. Dort waten die Menschen laut dem hohen Diplomaten durch, um zum Flughafen zu gelangen. "Das sind schon emotionale Momente, die man nicht vergessen wird", so der Krisenteam-Leiter.

Elitesoldaten des Jagdkommandos begleiteten ihn und sein Team. Mit den Betroffenen stand er während seines Aufenthaltes in Afghanistan via Handy in Kontakt. "Unser Problem war, dass viele nicht in unserer Datenbank eingetragen waren. Zu Beginn der Krise stand in der Datenbank für auslandsreisende Österreicher in Afghanistan eine Person", zitiert ihn die "Kronen Zeitung". Erst nach und nach hätten sich die Schutzsuchenden laut dem Zeitungbericht gemeldet. „Es war ein irrsinniges Chaos, man hat sich auf verschiedenste Art und Weise versucht zu erkennen zu geben. Durch Rufe oder durch Winken des Passes. Einige haben uns mit Australien verwechselt, andere mit Polen", erzählt er weiter. 

Grenzüberschreitender Rettungseinsatz für Österreicher in Not

Ihre Basis hatten die Diplomaten in Taschkent. Von dort aus pendelten sie in das Nachbarland Usbekistans. Weil die deutsche Evakuierungsmission bereits zu Ende ist, müssen die restlichen Österreicher sowie Menschen mit Aufenthaltsberechtigung jedoch über den Landweg flüchten. „Wir sind zuversichtlich, dass wir das Gros der Leute rauskriegen, bevor die Taliban zumachen“, schildert der erfahrene Diplomat der Boulevard-Zeitung. 

Mit den Radikalislamisten stand er laut eigener Aussage nie in Kontakt. Während des Terroranschlages am Flughafen von Kabul waren die österreichischen Retter in der usbekischen Hauptstadt vor Ort „Es gab Indizien, als wir vor Ort waren. Es wurde eine Bombenattrappe gefunden, dann kam die erste Warnung der Amerikaner, dass sich was zusammenbraut." Das Team kontaktierte die verbliebenen Österreicher und warnte sie davor, zum Flughafen zu kommen.

Ob der Österreicher noch vor Ort ist, geht aus dem "Krone"-Artikel nicht hervor. Der Krisenmanager rechnet jedoch noch mit einer Fortsetzung des Einsatzes. „Wir bemühen uns, in kürzester Zeit so viele wie möglich herauszubekommen“, betont er gegenüber der Zeitung.

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