Gemälde seit 1982 vermisst

100-Millionen-Kunstschatz auf Bauernhof entdeckt

"Jungfrau Maria mit Kind": Das Gemälde von Sandro Botticelli aus dem 15. Jahrhundert wurde im Süden Italiens in einem Bauernhaus sichergestellt.

Newsdesk Heute
100-Millionen-Kunstschatz auf Bauernhof entdeckt
Jahrzehntelang fehlte jede Spur von der "Jungfrau Maria mit Kind". Botticelli gestaltete das Gemälde zum Ende des 15. Jahrhunderts.
Carabinieri Cultural Heritage Protection Unit

Es galt seit den 80er-Jahren als verschollen, nun ist es wieder aufgetaucht: das Meisterwerk "Jungfrau Maria mit Kind" von Sandro Botticelli. Entdeckt wurde das Gemälde, welches auf rund 100 Millionen Euro geschätzt wird, in einem Bauernhaus in der Stadt Gragnano, in der Nähe von Neapel, wie CNN berichtet. Das Gemälde hat eine lange, bewegte Geschichte.

Im Jahr 1470 wurde das Kunstwerk von der römisch-katholischen Kirche in Auftrag gegeben. Es gilt als eines seiner letzten Gemälde, Botticelli starb 1510. Die Kirche, für die das Gemälde bestimmt war, fiel einem Brand zum Opfer. So zierte seit dem Anfang des vergangenen Jahrhunderts dieses Bild die Wände einer Kirche im neapolitanischen Vorort Santa Maria la Carità. Doch die Kirche wurde 1982 durch ein Erdbeben stark beschädigt.

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Ab den 1990er-Jahren nicht mehr kontrolliert

Die Gemeinde übergab das Gemälde der Familie Somma zur Aufbewahrung. Über einen Zeitraum von einigen Jahren hinweg führten die lokalen Behörden regelmäßige Inspektionen des Gemäldes durch, berieten die Familie Somma hinsichtlich seiner Lagerung, unterstützten beim Transport und bei der Reinigung dieses 58 mal 80 Zentimeter großen Gemäldes, das auf Holz gemalt wurde. In den Neunzigerjahren hörten die Kontrollen der Behörden auf. Im Kulturministerium landete das Gemälde auf der Liste der vermissten Werke.

Im Sommer 2023 konnte das Bild zu den Sommas nachverfolgt werden. Ein Sprecher des italienischen Kulturministeriums teilte CNN mit, dass es sogar ein offizielles Dekret gibt, das das Gemälde der Familie anvertraut, und aus diesem Grund wurden gegen sie keine strafrechtlichen Ermittlungen eingeleitet. "Es handelt sich um ein der Öffentlichkeit völlig unbekanntes Werk, das nun dank des Eingreifens des Staates wieder ausgestellt werden kann. Wir haben auf dem Verwaltungsweg gehandelt, ohne die Staatsanwaltschaft einzuschalten oder eine Beschlagnahmung vorzunehmen, auch dank der Vermittlung des Bürgermeisters", so ein Kommissar gegenüber CNN.

Das Meisterwerk wird zukünftig in einem der staatlichen Museen Neapels ausgestellt. Allerdings muss es gemäß den Vorgaben des Ministeriums zunächst mindestens ein Jahr lang restauriert werden.

red
Akt.