Dramatischer Kunden-Schwund
"10 statt 35 Stammtische" – Wirten laufen Gäste davon
Die Teuerung schmeckt Gästen nicht. Ein bekannter Wirt berichtet jetzt über die drastischen Folgen: Immer weniger Menschen kommen zum Stammtisch.
Gästen wie Wirten drückt die allgegenwärtige Teuerung auf den Magen. Personal, Energie, Lebensmittel: Viele Gastronomen kämpfen mit erhöhten Kosten.
Manche geben schließlich auf, sperren ihr Lokal zu bzw. suchen einen neuen Pächter. Ein bekannter Wirt aus dem Innviertel lässt jetzt aufhorchen. "Viele Gäste sind nach der Pandemie noch nicht zurückgekehrt", berichtet Karl Zuser jun. gegenüber "Heute". Er führt in Ried ein Restaurant. Schlimm vor allem: Immer weniger Menschen treffen sich regelmäßig im Lokal auf ein Bier.
Um die dramatische Entwicklung zu verdeutlichen, nennt der Branchenkenner Zahlen: "Vor Beginn der Corona-Pandemie hatten wir 35 Stammtische. Jetzt sind es nur noch zehn."
Die Lockdowns hätten die Situation nur "beschleunigt": "In der Gastronomie hat sich viel aufgelöst und verschoben", sagt Zuser. "Das Wirtshaus wird immer mehr zum Luxus."
„Das Wirtshaus wird immer mehr zum Luxus.“
Bier wird teurer
Was Konsumenten dieser Tage besonders ärgert: Sie müssen immer mehr Geld ihren geliebten Hopfensaft ausgeben. Erst kürzlich hob die Brau Union – der mit Abstand größte Bierkonzern Österreichs mit Sitz in Linz – ihre Preise im Durchschnitt um rund 3,6 Prozent an.
Jetzt zieht das nächste Unternehmen nach – und Zuser ist davon direkt betroffen: "Ab April verlangt die Brauerei Ried 5 Prozent mehr." Bedeutet für den Gast: Statt 5,60 Euro für ein Krügerl Rieder Märzen zahlt dieser dann 30 Cent mehr: 5,90 Euro. Auf "Heute"-Nachfrage bestätigte die Geschäftsleitung der Brauerei Ried kürzlich einen Anstieg für die Gastronomie von knapp 5 Prozent.