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Wales-Babyface zerstört WM-Traum von Österreich
0:1 gegen Wales in Cardiff! Ein 17-jähriger Debütant zerstört Österreichs Traum von der Fußball-WM in Russland.
Bei einem Sieg in Wales hätte es Österreich nach dem Irland-Patzer in Georgien wieder aus eigener Kraft zur WM schaffen können. Es kam anders. Österreich spielte eine starke erste Hälfte, ging dann aber k.o.: Der 17-jährige Wales-Jungstar Ben Woodburn vom FC Liverpool traf Österreich in Minute 74 mit seinem Schuss zum entscheidenden 1:0 mitten ins Herz.
Wales bejubelt ein Fußball-Märchen, Österreich ist am Boden.
Nur theoretisch lebt die Mini-Chance auf die WM noch.
Als Vierter der Gruppe D liegt Österreicher bei drei ausstehenden Spielen mit weiter nur acht Zählern klar im Hintertreffen. Spitzenreiter Serbien ist mit 15 Punkten enteilt, Irland hat als für das Play-off berechtigter Zweiter 13, Wales als Dritter 11 auf dem Konto. Die Iren und Serben treffen am Dienstag im direkten Duell aufeinander. Österreich empfängt den Vorletzten Georgien, Wales gastiert bei Schlusslicht Moldau.
Nervöser Beginn – dann Kontrolle
Zum Spiel – das intensiv war: Österreich begann nervös, fing sich aber nach zehn Minuten. Da hatten die Wales-Superstars schon für Gefahr gesort: In Minute zwei setzte Gareth Bale zum ersten Tempo-Dribbling an, verstolperte aber mit dem schwächeren rechten Fuß. In Minute neun setzte sich Aaron Ramsey durch, schoss mit links aber über das Tor.
Koller setzt auf Bewährtes
Teamchef Marcel Koller setzte auf das Bekannte: 4-2-3-1-System, Hinteregger links hinten, Alaba offensiv im zentralen Mittelfeld, Harnik als Solospitze, dazu viel Tempo mit Sabitzer und Arnautovic. Nach zehn Minuten übernahm das ÖFB-Team im Cardiff City Stadium die Kontrolle.
Arnautovic bärenstark
Der bärenstarke Arnautovic (11., 16.) setzte sich zwei Mal mit Tempo links durch, seine erste Flanke fand keinen Abnehmer, die zweite fälschte Chester fast ins eigene Tor ab.
In Minute 27 dann ein Schock mitten im rot-weiß-roten Powerplay: Sebastian Prödl verletzte sich bei einem Gelb-Foul am hinteren Oberschenkel. Der 18-jährige Kevin Danso gab sein Team-Debüt, wurde im heißen WM-Quali-Hit sprichwörtlich ins kalte Wasser geschmissen – und machte seine Sache gut.
Die Top-Chance in Minute 33
Österreich war besser, drückte auf das 1:0 – vor dem Tor fehlte aber die Coolness. Die Top-Chance vergab Marko Arnautovic in Minute 33: Mit einem Beckenbauer-Pass von Baumgartlinger herrlich in Szene gesetzt, tauchte er komplett allein vor Wales-Keeper Hennessey auf, schoss aber aus sieben Metern unbedrängt weit über das Kreuzeck. Neben Arnautovic sorgte in den ersten 45 Minuten vor allem Alaba in der Offensive für Akzente. Zwei Mal setzte er Sabitzer schön in Szene. Die Abschlüsse des Leipzig-Legionärs waren aber nicht WM-reif.
Wales? Nur noch einmal gefährlich! Als Keeper Lindner mit einem Beinbruch-Pass (44.) quer durch den Strafraum Danso schwer in Bedrängnis brachte.
Wales in Hälfte zwei stärker
In die zweite Hälfte startete Wales wieder stärker – und blieb besser: Ramsey (50.) zog aus sechs Metern ab, Hinteregger blockte ab. Bale (56.) zog aus 25 Metern ab, Lindner flog spektakulär durch die Luft und parierte. Dann eine Schlüsselszene (62.): Wales-Raubein Ashley Williams verpasste Sabitzer einen absichtlichen Bodycheck ins Gesicht. Eine klare Tätlichkeit und Rot. Doch Schiri Hategan aus Rumänien sah nichts.
Wales-Teamchef Coleman riskierte, er brachte zwei neue Stürmer – Woodburn und Robson-Kanu. Und der 17-jährige Joker Ben Woodburn stach. Aus 20 Metern versenkt er in Minute 74 den Ball links unten im Tor. Lindner war chancenlos. Und Österreichs Traum von der WM ist futsch.
(Heute Sport)