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"Wir atmeten abwechselnd durch ein Loch im Lkw"

Nach dem verheerenden Flüchtlingsdrama in Texas (zehn Menschen starben in einem Lkw) werden jetzt immer schrecklichere Details bekannt.

Heute Redaktion
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Am Samstag hatte die Polizei in einem Lastwagen der in San Antonio (Texas) vor einer Filiale der Supermarktkette Walmart abgestellt war, acht tote und 30 schwer mitgenommene Flüchtlinge – darunter mehrere Kleinkinder – entdeckt. Ein weiteres Opfer wurde später in einem nahen Wald gefunden, ein weitere Flüchtling starb im Krankenhaus. Die Zahl der Opfer ist somit auf zehn gestiegen.

Dem Lastwagenfahrer James Matthew Bradley (60), er soll seelenruhig im Führerhaus gesessen sein, während die Flüchtlinge im Lkw bei 65 Grad mit dem Tod rangen, wird mittlerweile der Prozess gemacht.

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Lkw-Fahrer James Matthew Bradley steht vor Gericht. Credit: Picturedesk

Wie dramatisch der Kampf ums Überleben im Lastwagen war, schildert ein Überlebender: "Der Lkw war vollgestopft mit 90 Flüchtlingen. Es dauerte nicht lange und die Kühlung viel aus. Es war unfassbar heiß, die Kinder wimmerten, viele weinten. In Panik schlugen wir gegen den Lastwagen, aber keiner machte auf", so Adan Lara vega (27).

Herzzerreißend: Über ein einziges Loch in der Lkw-Wand atmen die Flüchtlinge abwechselnd Luft ein, zehn Menschen überlebten die Fahrt, mit der sie ein neues Leben beginnen wollten, nicht.

Eiskalt: James Matthew Bradley weißt vor dem Richter jede Verantwortung von sich: Er habe nicht bemerkt, dass sich rund hundert Menschen in dem von ihm gesteuerten Lkw befanden. Dem Lkw-Fahrer droht jetzt lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe.

(isa)