Österreich
Alle 4 "Sittenwächter" sind anerkannte Flüchtlinge
Die vier verdächtigen "Sittenwächter" bleiben auf freiem Fuß. Ihr Umfeld wird nun auf "radikal-islamistische Hintergründe" durchleuchtet.
Drei Tschetschenen und ein Afghane im Alter zwischen 18 und 23 Jahren gelten nach dem Auftauchen eines erschütternden Videos im Netz als verdächtig. Nach Veröffentlichung der Fahndungsfotos konnten sie schnell ausgeforscht werden oder meldeten sich teilweise selbst bei der Polizei.
"Sittenwächter"
Auf dem Video, das Fotograf Thomas Busek im Sommer an einem niederösterreichischen Badesee aufzeichnete, ist zu hören wie der Fotograf und seine Bekannte wüst beschimpft werden. Eine Gruppe junger Männer hatte die Frau, die sich oben ohne sonnte, zuvor zwingen wollen, sich zu bedecken und sie mit Vergewaltigung bedroht. Das Video wurde über 830.000 Mal angeklickt.
Auf freiem Fuß
Ihre Identität war ziemlich schnell festgestellt. Die Burschen haben allesamt einen positiven Asylbescheid. Sie sind auf freien Fuß, weil der Fall schon länger her ist und man nicht von Gefahr in Verzug sprechen könne, meint Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt.
An den Ermittlungen hat sich inzwischen auch der Verfassungsschutz beteiligt. "Die Identitäten und Adressen sind bekannt. In den kommenden Tagen werden die Einvernahmen stattfinden", so Habitzl.
Dabei soll auch das Umfeld der Verdächtigen ganz genau auf mögliche radikal-islamische Hintergründe überprüft werden. Die Aussagen, die im Video zu hören sind, würden solche Hintergründe erahnen lassen, heißt es.
Sollte sich der Verdacht der schweren Nötigung erhärten, drohen den Beschuldigten sechs Monate bis fünf Jahre Haft.
(red)