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#metoo: Nina Proll legt mit "Möpse"-Sager nach

Heute Redaktion
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Bild: zVg

Bei "Frühstück bei mir" mit Claudia Stöckl am Sonntag provozierte Schauspielerin Nina Proll erneut im Rahmen der #metoo-Debatte, und erklärt ihre Definition von sexueller Belästigung.

Im Zuge der Diskussion rund um sexuelle Belästigung werden täglich neue Fälle von Missbrauch publik. Schauspielerin Nina Proll hat sich vor einigen Tagen auch in die Diskussion eingebracht und mit einem Facebook-Posting stark polarisiert (siehe unten).

Am Sonntagvormittag legte Proll bei Claudia Stöckls "Frühstück bei mir" nach:

"Die ganze #metoo-Debatte verursacht schon einen Ausschlag bei mir. Denn wir Frauen müssen uns klar werden, was überhaupt sexuelle Belästigung ist. Es gibt Frauen, die einen dreckigen Witz lustig finden und andere nicht. Ja, ich weiß, es kann ein Blick sein oder ein Griff am Schenkel, das alles fällt unter sexuelle Belästigung. Für mich halt nicht."

Wann hört Flirt auf, wann ist es Belästigung?

Zur Grenze zwischen Belästigung und Flirt sagt Proll: "Seit 2015 haben wir nun ein Gesetz, dass Frauen schützt, aber leben müssen es schon wir. Es darf doch nicht sein, dass sich ein Mann nicht mehr traut, eine Frau anzusprechen. Es wurde oft der niveauvolle Flirt angesprochen, das ist o.k.? Aber wenn eine Frau die Avancen von einem Mann, der ihr nicht gefällt, nicht erhört, dann ist es sexuelle Belästigung? Das kann doch nicht sein. Für mich fängt sexuelle Belästigung an, wenn die Frau nein sagt, aber der Mann weitermacht."

"Benesch streckt Produzenten Möpse entgegen"

Claudia Stöckel las auch Postings von Schauspielkolleginnen vor, etwa von Gabriela Benesch, die Proll Naivität unterstellte und den Standpunkt vertritt, dass sie von unzähligen Beispielen in ihrer Branche zu berichten weiß, wo Regisseure Schauspielerinnen gegenüber sehr wohl ein Machtverhältnis ausnutzten.

Darauf Nina Proll: "Ich habe auch auf Gabriele Beneschs Posting auf Facebook geantwortet, aber sie hat meinen Kommentar leider gelöscht. Denn ich schrieb, dass auch sie schon unzählige Male Männer auf Veranstaltungen sexuell belästigt hat, indem sie Produzenten die Möpse entgegen gestreckt hat. Ich bin doch nicht blöd, ich kenne viele Schauspielerinnen, die sich auftakeln und Männer umgarnen, um an Jobs heranzukommen und jetzt posten sie alle unter #metoo."

Schauspielerin Maxi Blaha hätte laut Stöckl von einem Erlebnis erzählt, als sie ein Regisseur zu Sex nötigen wollte, und als sie ablehnte, sie die Rolle nicht bekommen hätte. Ob das für Nina Proll auch in Ordnung ist?

Proll: "Natürlich nicht, aber sie soll froh sein, dass sie die Rolle nicht bekommen hat. Denn dieser Regisseur ist ein Trottel, wenn er so Schauspielerinnen besetzt, denn so bekommt er ohnehin nicht die beste."



Shitstorm?


Von den 1.000 Reaktionen, die Nina Proll auf ihre Facebook-Aussagen bekommen hatte, sollen ihrer Aussage nach 700 positiv und nur 300 negativ gewesen sein: "Ich finde daher nicht, dass es ein Shitstorm war", so Proll.

Promotion für ihren Film?

Auch unterstellte man ihr vergangene Woche oft, sie setze sich vor allem in Szene, um ihren neuen Film „Anna Fucking Molnar" (Kinostart am 24.11.2017) zu promoten. Nina Proll: "Ich habe sechs Jahre an meinem Film gearbeitet und ich habe jedes Recht dazu, für meinen Film Werbung zu machen. Denn so viele Schauspielerinnen jammern, es gibt zu wenige gute Rollen, es gibt zu wenige Regisseurinnen, etc. Ja stimmt, ich habe jetzt auch ein halbes Jahr nichts gedreht, weil alle Angebote furchtbar waren. Aber wenn man nur jammert und nichts selbst in die Hand nimmt, passiert auch nichts. Und es waren übrigens nicht die Männer, sondern Frauen, die mir bei meinem Filmprojekt Steine in den Weg gelegt haben."

Morgen Montag spricht Nina Proll übrigens bei Corinna Milborn in "Pro und Contra" zur Causa #metoo.

(red)