Sport
"Ja, es gibt hier noch mehr Tabogas"
Dominique Taboga sorgte für den größten Wettskandal in Österreich. Von 2005 bis 2013 sollte er 13 Spiele seiner Klubs manipuliert haben, kassierte dafür rund 130.000 Euro. Nicht alles ging auf.
sorgte für den größten Wettskandal in Österreich. Von 2005 bis 2013 sollte er 13 Spiele seiner Klubs manipuliert haben, kassierte dafür rund 130.000 Euro. Nicht alles ging auf.
Die Wettmafia erpresste ihn, bedrohte ihn und seine Familie. Taboga ging zur Polizei. Es folgten U-Haft, Selbstmordgedanken, Privatkonkurs und 2014 das Urteil: drei Jahre Haft, davon ein Jahr unbedingt. "Es gibt nur eine Chance, Nein zu sagen: beim ersten Mal! Das habe ich verabsäumt", zeigt der 34-Jährige im "Heute"-Gespräch Reue. "Ich war naiv und ja, es ging mir um das schnelle Geld." Geld, das laut Taboga auch heute noch für viele ein Lockmittel ist.
"Nicht falsch verstehen: Was ich getan habe, ist unentschuldbar. Aber man überschätzt das Gehalt eines Durchschnitts-Profis. Der Kollektivvertrag liegt bei 1.200 Euro brutto. Da grübeln viele. Ich bin überzeugt, es gibt in Österreich noch mehr Tabogas". Doch was tun dagegen? "Auf keinen Fall jetzt eine Erste Liga planen mit Profis und Amateuren gemeinsam – da wird die Kluft zwischen Arm und Reich noch größer, die Verlockung stärker."
Taboga sieht die Liga gefordert und erzählt auch von Schwarzgeldzahlungen als Profi in Grödig ("Ich bekam das Geld bar auf die Hand") und von getürkten Zuschauerzahlen: "Höhere Zahlen bedeuten für die Vereine mehr Geld aus dem TV-Topf." Heute hat Taboga das Fußballer-Leben hinter sich, arbeitet in Salzburg in einem Geschäft für Bürobedarf – und wartet auf die Entscheidung, ob er seine unbedingte Haftstrafe mit der Fußfessel verbüßen darf. Wetten würde er nicht darauf. "Ich wette nicht mehr."
In den Fängen der Wettmafia
"Schweres Foul – im Labyrinth des schönsten Spiels der Welt"! Brisant schildert Dominique Taboga seinen tiefen Fall – und sein Comeback im Leben. "Wenn nur ein Einziger wegen des Buches Nein zu Spielmanipulationen sagt, dann habe ich mein Ziel erreicht", meint er.