Österreich
"Ich habe jetzt eine Zunge aus dem Oberschenkel"
Es klingt etwas gespenstig: Linzer Ärzte der Barmherzigen Schwestern haben einer Frau einen Teil ihrer Zunge neu aufgebaut – aus Oberschenkelmuskeln.
Sensations-OPs am Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern. Dort haben Ärzte zwei Krebspatienten eine Zunge beziehungsweise eine Nasenprothese ermöglicht.
Bei der 47-jährigen Krankenschwester Karin Rücklinger wurde fortgeschrittener Zungengrundkrebs festgestellt. Teile der Zunge mussten operativ entfernt werden.
Die Operation dauerte fast acht Stunden, zwei Teams arbeiteten parallel. Eines amputierte den Teil der Zunge. Das zweite Team entnahm aus dem Oberschenkel Muskelgewebe und modellierte daraus ein exaktes Abbild des amputierten Teils für die Verpflanzung.
14 Tage nach der Operation durfte sie erstmals Wasser trinken, dann weiche Speisen und Brei essen. Rücklinger musste wieder sprechen lernen. Mittlerweile steht sie kurz davor, wieder ihre Arbeit aufnehmen zu können.
Nase rekonstruiert
Ein österreichweit besonders spektakulärer Eingriff schenkte dem 57-jährigen Josef Rammer sein Gesicht zurück. Wegen eines besonders aggressiven Tumors musste seine Nase vollständig amputiert werden.
Aus einem Rippenknorpel wurde auf der Stirn ein Gerüst für die künftige Nase geformt. Nach etwa sechs Wochen wurde die neue Nase sozusagen nach unten geklappt. Nach weiteren sechs Wochen war sie angewachsen. Mittlerweile kann Rammer wieder seinen gesamten Berufs- und Freizeitaktivitäten nachgehen.
(gs)