Sport
"Elch-Oldie" Svindal über Gold: "Anfang vom Ende"
Aksel Lund Svindal rast mit 35 Jahren zum historischen Olympia-Sieg! Der "Super-Elch" denkt beim Jubel auch ans Karriere-Aus.
Großer Tag für Norwegens Skifahrer! Aksel Lund Svindal holt bei der Abfahrt in Pyeongchang im Alter von 35 Jahren den Olympiasieg in der Abfahrt. Damit ist er der älteste Ski-Olympiasieger aller Zeiten. Auch Silber ging an Norwegen – Kjetil Jansrud musste sich seinem Teamkollegen um nur 0,12 Sekunden geschlagen geben. Als bester Nicht-Norweger landete der Schweizer Beat Feuz auf Platz drei. Entsprechend groß war die Freude im Lager der "Super-Elche". "Das ist extrem emotional, ein großer Tag", freute sich Svindal über seinen historischen Erfolg. Es war die erste Abfahrts-Goldmedaille für Norwegen bei Olympia, Svindal ist der erste Ski-Profi seit ÖSV-Legende Michaela Dorfmeister, der Olympia-Gold in der Abfahrt und im Super-G holte.
Keine Geschichte
Für Svindal ist es bereits die vierte Olympia-Medaille. In Vancouver holte er 2010 Gold im Super-G, Silber in der Abfahrt und Bronze im Riesentorlauf. "An die Geschichtsbücher habe ich nicht gedacht", beteuerte er. "Ich wollte einfach nur gewinnen, darum geht es bei den Spielen." Dabei musste er bei der Fahrt von Jansrud lange zittern. Erst im unteren Streckenteil verspielte Svindals Landsmann seinen Vorsprung. "Es ist einfach schön, wenn in einem kleinen Team wie Norwegen zwei Athleten ganz oben stehen", gab Jansrud den fairen Verlierer. Nachsatz: "Morgen steht der Super-G am Programm, das wird wieder ein enges Rennen."
Anfang vom Ende
Svindal sieht seinen Sieg auch mit etwas Wehmut. "Das ist der Anfang vom Ende", denkt er an das absehbare Karriere-Aus. "Das sind ganz sicher meine letzten Olympischen Spiele." Ob seine Karriere mit Abfahrts-Gold komplett ist? "Ich habe noch nie in Kitzbühel gewonnen, eine Karriere kann nicht komplett sein." Außer vielleicht die von Marcel Hirscher. Für den Kombi-Triumphator gab es lobende Worte: "Er ist der größte Skifahrer aller Zeiten, gleichauf mit Ingemar Stenmark." Ein Wermutstropfen ist für Svindal der geringe Fan-Andrang. "Es ist etwas merkwürdig, dass niemand im Ziel ist. Dabei war es ein großartiges Rennen und super Wetter. Mehr können wir leider nicht machen, um die Leute zu begeistern."
Feuz gelassen
Beat Feuz konnte mit Platz drei gut leben, immerhin ist Bronze die erste Olympia-Medaille für den Schweizer. "Es gibt Schlimmeres, als gegen die beiden Norweger zu verlieren", lachte er. "Man sieht, dass die besten Athleten heute ganz vorne waren. Ich hatte beide ganz oben auf meiner Liste. Es war eine würdige Olympia-Abfahrt."