Langzeitstudie

So viele Kaffee pro Tag kann dein Leben verlängern

Eine ungarisch-britische Studie hat die Auswirkungen von Kaffee auf die Lebensdauer untersucht. Das Ergebnis überrascht.
Heute Life
19.12.2023, 07:30

Ein Kaffee, ein zweites Häferl und am Nachmittag führt der Weg erneut zur Kaffeemaschine. Ein verschriener, angeblich ungesunder Lebensstil – bis jetzt zumindest. Denn eine Studie deutet daraufhin, dass Kaffee sogar positive Auswirkungen auf den Körper haben kann.

Dabei spielt allerdings die Kaffeesorte eine Rolle, wie die Forschende aus Großbritannien und Ungarn feststellten.

Kaffee als Longevity-Heilmittel?

Die neueste Veröffentlichung zu Kaffeekonsum springt auf den Longevity-Trendzug auf und räumt mit dem Mythos auf, dass Kaffeekonsum zu Herzkrankheiten führt. "Unsere Ergebnisse legen nahe, dass regelmäßiger Kaffeekonsum als unbedenklich betrachtet werden kann, da selbst ein hoher Konsum nach einer Nachbeobachtungszeit von zehn bis 15 Jahren nicht mit nachteiligen kardiovaskulären Ergebnissen und der Gesamtmortalität in Verbindung gebracht wurde", sagt Studienleiterin Dr. Judit Simon von der Semmelweis-Universität in Ungarn.

Und nicht nur das: Der Konsum von bis zu drei Häferl Kaffee pro Tag ist sogar mit einem reduzierten Risiko für Schlaganfälle und Herzkrankheiten verbunden.

Die Studie

Die Forschenden stützen ihre These auf die Daten von rund 468.629 britischen Biobank-Teilnehmern, die keine Anzeichen einer Herzerkrankung aufwiesen. Das durchschnittliche Alter lag bei 56 Jahren, 55 Prozent waren Frauen. Die Teilnehmenden wurden in drei Gruppen unterteilt: geringer bis kein Kaffeekonsum, mäßiger Kaffeekonsum (0,5 bis drei Häferl täglich) und starker Kaffeekonsum (mehr als drei Häferl täglich).

Niedrigeres Risiko für Schlaganfälle

Nach einer Nachbeobachtungszeit von elf Jahren und unter Berücksichtigung möglicher Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen könnten, wie Alter, körperliche Aktivität und Krankheiten wie Diabetes, kamen die Forschenden zu folgendem Schluss:

Im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern war leichter bis mäßiger Kaffeekonsum mit einem um zwölf Prozent niedrigeren Risiko für Gesamttodesfälle, einem um 17 Prozent niedrigeren Risiko für einen Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einem um 21 Prozent niedrigeren Risiko für einen Schlaganfall verbunden. Dr. Judit Simon erklärt diesen Effekt damit, dass der Genuss von Kaffee positive Veränderungen in der Struktur und Funktion des Herzens bewirken könnte.

Auf die Sorte kommt es an

Aus der Studie ging auch hervor, dass die Kaffeesorte in Bezug auf den gesundheitlichen Nutzen eine Rolle spielen. "Die meisten Teilnehmer tranken entweder gemahlenen oder löslichen Kaffee. Der in moderaten Mengen konsumierte Bohnenkaffee war mit einem geringeren Sterblichkeitsrisiko verbunden – aber dieser Vorteil wurde bei den regelmäßigen Instantkaffeetrinkern nicht gefunden. Der Grund dafür kann mit dem unterschiedlichen Produktionsprozess der gemahlenen und Instant-Formen zusammenhängen, da sie unterschiedliche Zusatzstoffe enthalten", erklärte Co-Autorin Dr. Zahra Raisi-Estatragh, Dozentin an der Queen Mary University of London.

Entkoffeinierter Kaffee

"Die Forschung ergab auch, dass selbst entkoffeinierter Kaffee mit einem geringeren Gesamtsterblichkeitsrisiko verbunden war, was auch darauf hindeutet, dass nicht nur das Koffein eine Rolle bei den positiven Wirkungen von Kaffee spielt, sondern dass dies weiterer Forschung bedarf", so Simon.

{title && {title} } red, {title && {title} } 19.12.2023, 07:30
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite