"Nehmt eure Tiere endlich an die Leine!" Mit diesen eindeutigen Worten mahnt der NÖ Landesjagdverband jetzt alle Haustierbesitzer, insbesondere Hundehalter, zu mehr Disziplin beim Gassigehen.
Denn: In den vergangenen Tagen häufen sich die Meldungen von Wildtier-Rissen durch wildernde Hunde, aber manchmal auch durch freilaufende Katzen. Meist handelte es sich um Niederwild wie Hasen oder Fasane, aber auch Rehe wurden gerissen. Auch Nutztiere blieben in letzter Zeit nicht verschont – in Gutenstein (Bezirk Wr. Neustadt-Land) wurden elf Schafe von Hunden getötet. Erst war man vom Wolf als Täter ausgegangen, DNA-Analysen widerlegten die Vermutung dann aber – alles dazu hier.
In Klosterneuburg ärgern sich die Jäger beispielsweise regelmäßig über Hundehalter, die ihre Tiere nicht anleinen, sie aber auch nicht so abgerichtet haben, dass sie abrufbereit sind. Die Tierhilfe Klosterneuburg bat hier als Vermittler bereits vor Wochen um mehr Disziplin der Hundebesitzer.
"Wir bitten alle Freizeitnutzer und Hundehalter, sich in der Natur ruhig zu verhalten, die Lebensräume der Wildtiere zu respektieren und Hunde anzuleinen. Zudem sollten sie die vorgegebenen Routen und Wege keinesfalls verlassen, um eine Beunruhigung der Wildtiere zu vermeiden. Sie flüchten, wenn Menschen abseits der Wege unterwegs sind", sagt nun Landesjägermeister Josef Pröll.
Insbesondere im Winter und auch bei Schnee könne ein wildernder Hund, der ein Wildtier zur Flucht zwingt, den Tod für Reh, Hirsch & Co. bedeuten, wie der Landesjagdverband betont. "Mit dem einsetzenden Winter und Schneefall sinkt das Äsungsangebot für Wild, gleichzeitig ist die Bewegung durch den Schnee anstrengender und kräftezehrend. Die Wildtiere reduzieren zudem den Stoffwechsel, um Energie zu sparen. Kommt es zu einer anhaltenden Beunruhigung, werden die Tiere zu einer Flucht gezwungen und verbrauchen ihre wertvollen Energiereserven", wird in einer Aussendung erklärt. Sie sterben dann vor Erschöpfung.
Der Jagdverband informiert nun mit Hinweisschildern in den Revieren, wie man sich im Wald zu verhalten hat. Auch fünf Tipps für das wildtiergerechte Führen von Hunden will man Tierhaltern mitgeben.