Immunreaktion

Lungenversagen nach Corona: Tiroler finden Auslöser

Das Spike-Protein, das an den Fresszellen angedockt ist, soll der Auslöser für die überschießende Immunantwort bei einer Covid-Infektion sein.

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Lungenversagen nach Corona: Tiroler finden Auslöser
Die Zahl der Corona-Infektionen ist derzeit höher als in der Pandemie.
Daniel Karmann / dpa / picturedesk.com

Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck untersuchten jetzt die überschießende Immunreaktion bei einer Sars-Cov-2-Infektion und sie fanden den Auslöser in dem Spike-Protein, das sich an die Fresszellen in der Lunge andockt. Nun wird nach Antikörpern geforscht.

Wie kann dies passieren?

Die Lunge verfügt nicht nur über Zellen zum Atmen, sondern auch über Entzündungszellen, die alles in der Lunge auffressen, das nicht dorthin gehört. Da durch eine Covid-Infektion überschießende Entzündungsreaktionen ausgesendet werden, wird das Gewebe zerstört, obwohl bereits fast kein Virus mehr vorhanden ist. Dies geschieht jedoch nur, weil die Viren das Spike-Protein an ihrer Oberfläche haben, so Innsbrucker Forscher. Durch dieses Protein heften sich die Viren an die Lunge und die überschießende Immunreaktion wird ausgelöst. 

Mutationen weniger aggressiv

Je nach Variante des Coronavirus ist das Spike-Protein ein wenig anders. Dies beeinflusst auch die Immunreaktion, jedoch sprechen wir bei den Mutationen von einer deutlich geringeren Reaktion.

Rezeptor

Bei der Studie der Innsbrucker Forscher wurden einige Lungenproben von Personen, die an einer Influenza, Covid oder einer Lungenentzündung gestorben sind, untersucht. Bei allen fanden sie einen Rezeptor der im Überschuss vorhanden war – den sogenannten "Toll-like Receptor 4". Im Normalfall sollten Viren aber einen ganz anderen Rezeptor aktivieren, wie beispielsweise den "Toll-like Receptor 3". Der Rezeptor mit der Zahl 4 wird nämlich nur bei Bakterien aktiviert. Nun wird an Antikörpern gearbeitet, die diesen Rezeptor blockieren sollen.

red
Akt.
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