Ukraine

"Putin will Belarus in den Krieg hineinziehen"

Die russische Armee hat die Ukraine von belarussischem Territorium aus mit Raketen beschossen. Für Kiew ein eindeutiger Beweis.

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Die Raketenangriffe erfolgten vor einem Treffen von Kreml-Chef Wladimir Putin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko.
Die Raketenangriffe erfolgten vor einem Treffen von Kreml-Chef Wladimir Putin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko.
Mikhail Metzel / Tass / picturedesk.com

Nach ukrainischen Berichten über russische Raketenangriffe aus Belarus hat die Führung in Kiew Russland vorgeworfen, seinen Verbündeten Belarus in den Krieg hineinziehen zu wollen. "Der Angriff von heute steht in direkter Verbindung mit den Bemühungen des Kremls, Belarus als Mitkämpfer in den Krieg in der Ukraine hineinzuziehen", erklärte die Generaldirektion des ukrainischen Geheimdienstes.

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    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    via REUTERS

    Gegen fünf Uhr morgens (vier Uhr MESZ) sei die Region Tschernihiw massiv mit Raketen angegriffen worden, teilte das Nordkommando der ukrainischen Armee auf Facebook mit. "20 Raketen" seien "von belarussischem Territorium und aus der Luft" auf das Dorf Desna abgeschossen worden, hieß es in der Mitteilung. Opfer gab es demnach aber keine. Es sei Infrastruktur getroffen worden, erklärte die ukrainische Armee, ohne mitzuteilen, ob es sich um militärische Infrastruktur handelte.

    Russische Kampfflugzeuge drangen aus Belarus ein

    Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge "schossen sechs Tu-22M3-Flugzeuge zwölf Marschflugkörper von der Stadt Petrykaw" aus ab, die im Süden von Belarus liegt. Die Bomber seien vom Flughafen Schaikowka in der Region Kaluga im Westen Russlands gestartet, erklärte der Geheimdienst. Sie seien dann in den belarussischen Luftraum eingedrungen und nach dem Abschuss der Raketen nach Russland zurückgekehrt.

    Neben dem Dorf Desna seien auch Ziele "in den Regionen Kiew und Sumy" getroffen worden, hieß es weiter. Das Dorf Desna, das vor dem Krieg 7.500 Einwohner zählte, liegt 70 Kilometer nördlich von Kiew und 70 Kilometer südlich der Grenze zu Belarus.

    Die Angriffe erfolgten vor einem Treffen von Kreml-Chef Wladimir Putin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko am Samstag im russischen St. Petersburg. Für Donnerstag und Freitag ist ein Besuch des russischen Außenministers Sergei Lawrow in Belarus geplant. Belarus diente vor allem in den ersten Kriegswochen als Rückzugsgebiet und logistische Basis für die russische Invasion in der Ukraine. Lukaschenko ist ein Verbündeter des russischen Präsidenten Putin.