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"Blut aus den Ohren" – Mallorca-Flieger muss notlanden

Eine Maschine der Corendon Airlines musste nach einem Druckabfall in Basel notlanden. Ein Passagier beschreibt die dramatischen Szenen.

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Corendon-Flug CXI7R startete aus Nürnberg in Richtung Mallorca. In der Schweiz kam es zur Notlandung.
Corendon-Flug CXI7R startete aus Nürnberg in Richtung Mallorca. In der Schweiz kam es zur Notlandung.
Markus Mainka / dpa Picture Alliance / picturedesk.com (Symbolbild)

In der Kabine einer vollbesetzten Boeing 737-800 der türkischen Fluggesellschaft Corendon ist es am Sonntag auf dem Flug von Nürnberg nach Palma de Mallorca zu einem Druckverlust in der Kabine gekommen. Die Cockpit-Crew habe den Druckabfall bemerkt und die Flughöhe reduziert, sagte ein Sprecher der Airline am Montag zur Nachrichtenagentur dpa. Die Maschine habe deshalb auch den nächsten Flughafen in Basel angeflogen.

Jetzt beschreibt ein Passagier die dramatischen Szenen an Bord. Nach etwa einer Stunde Flug habe es plötzlich "im hinteren Teil der Maschine nach brennendem Kunststoff gerochen", sagt der Passagier Günther Kellermann gegenüber Infranken.de, der mit seiner Frau nach Mallorca auf Urlaub wollte.

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    Corendon-Flug CXI7R startete am 12. Juni 2022 aus Nürnberg in Richtung Mallorca. An kam die Boeing 737 aber nicht.
    Corendon-Flug CXI7R startete am 12. Juni 2022 aus Nürnberg in Richtung Mallorca. An kam die Boeing 737 aber nicht.
    Screenshot flightradar24

    Danach sei der Co-Pilot zum hinteren Teil des Flugzeugs gelaufen, um nach dem Rechten zu sehen. "Plötzlich hat der Pilot per Lautsprecher laut geschrien, er soll nach vorne kommen", sagt Günther Kellermann.

    "Sportlicher Sinkflug"

    Kurz darauf seien die Masken heruntergefallen. Innerhalb von nur fünf Minuten ließen die Piloten den Flieger von rund 10.000 Metern Flughöhe auf knapp über 3.000 Meter fallen. "Man hat gesehen, dass die Lage ernst wird. Der Neigungswinkel, das war schon ein echt sportlicher Sinkflug", sagt Kellermann.

    Allerdings sei nach kurzer Zeit kein Sauerstoff mehr aus den Masken geflossen. "Die Maske hat sich wie ein Vakuum zusammengezogen. Meine Frau hatte Angst, zu ersticken", erzählt der Deutsche weiter.

    Trommelfelle geplatzt

    Trotz der dramatischen Vorkommnisse sei es sehr still gewesen an Bord. Die Maschine steuerte dabei bereits Basel an. Während des Sinkflugs hätten immer mehr Passagiere über Ohrenschmerzen geklagt.

    "Nach der Landung wurden dann mit einem Mal die Türen geöffnet." Dabei sei es wegen des Druckunterschieds zu einem riesigen Knall gekommen. "Durch den Knall sind bei mehreren der Passagiere die Trommelfelle geplatzt. Das Blut lief ihnen aus den Ohren."

    37 Passagiere mit Beschwerden

    Der Flughafen Basel hatte bereits vorsorglich medizinische Teams zur Erstversorgung bereitgehalten. Nach Angaben des Flughafens hatten 37 Passagiere Tinnitus- oder Trommelfellbeschwerden.

    Inzwischen sind Günther Kellermann und seine Ehefrau auf dem Kreuzfahrtschiff angekommen und versuchen dort, ihren Schock zu verarbeiten. Er leide immer noch unter leichten Hörproblemen, so der Zeuge: "Wir hoffen einfach, dass alles gut wird, und genießen unsere Reise."

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