Wirtschaft

Kosten-Hammer! Lebensmittel bis zu 125 Prozent teurer

Die Preise von günstigen Lebensmitteln sind innerhalb eines Jahres in Österreich deutlich gestiegen – teilweise um bis zu 125 Prozent! Die Details.

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Die Preise für Lebensmittel in Österreich schießen weiter in die Höhe.
Die Preise für Lebensmittel in Österreich schießen weiter in die Höhe.
Getty Images/iStockphoto

Der aktuelle AK Teuerungs-Check zeigt: Preisgünstiges Sonnenblumenöl ist im Jahresvergleich um fette 125 Prozent teurer geworden, Penne-Nudeln um 79 Prozent. "Wer weniger Geld hat, vergleicht beim Einkaufen die Preise – höhere Preise treffen Menschen mit niedrigerem Einkommen viel härter", sagt AK Konsumentenschützerin Gabriele Zgubic.

Eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel wäre daher in Zeiten der massiven Teuerung eine große Entlastung für Haushalte mit geringen Einkommen. Die Teuerungen gehen durch die Decke und machen das Leben immer schwerer leistbar. Die Arbeiterkammer erhebt regelmäßig, wie sich die Preise in den Bereichen Energie, Sprit, Lebensmittel und Wohnen entwickeln – und die Zahlen sind alarmierend!

"Preiserhöhung von 125 Prozent"

Der aktuelle AK Teuerungs-Check von 23. bis 25. Mai bei sieben Geschäften (Billa, Billa Plus, Spar Interspar, Hofer Lidl und Penny) zeigt: Preisgünstiges Sonnenblumenöl (1 Liter) kostete im Juni 2021 noch 1,19 Euro, jetzt 2,68 Euro. "Das ist eine Preiserhöhung von 125 Prozent", rechnet Zgubic vor. Penne-Nudeln (1 Kilogramm) gab es im Juni 2021 um 0,78 Euro, nun um 1,40 Euro – ein Plus von 79 Prozent.

Gabriele Zgubic: "Ein großes Problem ist auch, dass zusätzlich zu den starken Teuerungen preiswertere Eigenmarken in den Geschäften teils nicht vorhanden sind und Konsumenten zu noch teureren Produkten greifen müssen."

"Viele Menschen greifen zu preiswerteren Lebensmitteln, weil sie ihr Haushaltsbudget zusammenhalten müssen", so die AK Expertin. "Und wenn die vormals günstigen Produkte nun auch so teuer sind, ist für Menschen mit weniger Einkommen die Belastung höher. Denn im Vergleich zu Besserverdienern geben sie einen wesentlich größeren Teil ihres Einkommens für Produkte aus, die sie zum Leben brauchen. Sie sind durch die Preisexplosionen viel mehr belastet."

Forderung nach befristeter Mehrwertsteuersenkung

Die Lebensmittelpreise müssen leistbar sein – dafür muss die Politik alles tun. Daher wäre eine befristete Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel gerade jetzt eine große Entlastung für Haushalte mit geringem Einkommen. Haushalte mit niedrigem Einkommen (1. Dezil) geben im Schnitt 16,6 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Würde die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel befristet gestrichen werden, könnten sie sich mehr als einen zusätzlichen Monatseinkauf leisten.

Zwar profitieren auch alle anderen Haushalte von einer solchen Senkung, aber je mehr Geld zur Verfügung steht, desto kleiner ist der Anteil der Lebensmittel an den Gesamtausgaben. Haushalte mit geringen Einkommen profitieren von einer Senkung der Umsatzsteuer auf Lebensmittel mehr als doppelt so stark wie Besserverdienende.

Zusätzlich ist ein strenges Monitoring nötig. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Preissenkungen bei den Lebensmittel wirklich weitergegeben werden und tatsächlich bei den Konsument:innen ankommen.

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