Welt
Deutschland kauft 200.000 Impfdosen gegen Affenpocken
Tödliche Verläufe sind bei den Affenpocken selten. Trotzdem kauft die deutsche Bundesregierung 200.000 Impfstoff-Dosen, um die Krankheit einzudämmen.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach bestätigt am Montag: "Der Vertrag ist unterschrieben, die Impfdosen sind am Weg nach Deutschland. Impfkonzepte werden vorbereitet. Es ist keine schöne Erkrankung, wir müssen das eindämmen. Wir wollen auch nicht, dass es sich festsetzt." Im Juni werden in Deutschland rund 40.000 Impfdosen eintreffen, im weiteren Verlauf des Jahres werden es sogar 200.000 sein.
Österreich gerüstet?
In Österreich hat man sich bereits auf die Ausbreitung der Affenpocken vorbereitet. Demnach werden K1-Kontaktpersonen nur abgesondert, wenn sie innerhalb von drei Wochen Symptome entwickeln. Selbst für direkte Erkrankte ist ein Spitalsaufenthalt nicht zwingend nötig. Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen beruhigte und erklärte gegenüber der "Kronen Zeitung": "Niemand muss Angst haben, bei Kontakt mit Affenpocken sofort isoliert zu werden."
Affenpocken
In West- und Zentralafrika sind die Affenpocken endemisch. Das bedeutet: Sie treten hier dauerhaft auf. In mehr als 20 Ländern wurde diese Krankheit festgestellt. Mit auf der Liste: Deutschland, Österreich, Australien und USA.
Die Affenpocken sind tatsächlich verwandt mit den Pocken. Jahrhundertelang starben jährlich Millionen Menschen an den Pocken, bis man einen Weg fand, sie auszurotten. Seit 1980 besteht keine Gefährdung mehr. Im Vergleich zu den Pocken sind die Affenpocken erheblich weniger gefährlich.
Verlauf
Wer erkrankt, erholt sich in der Regel innerhalb weniger Wochen. Ein tödlicher Verlauf ist selten. In Österreich gab es bis jetzt einen bekannten Affenpockenfall. Ein 35-jähriger Mann wurde mit leichtem Fieber und Pusteln am Sonntag in ein Wiener Spital gebracht.