Wien

Toter bei Sex-Date: Polizei fand keine Leiche

Nachbarn bemerkten im Gemeindebau Verwesungsgeruch, die Polizei schaute in der Wohnung des Verdächtigen nach. Wenig später klärte sich das Rätsel auf.

Thomas Peterthalner
Der Tatort in der Linzer Straße in Wien.
Der Tatort in der Linzer Straße in Wien.
Denise Auer

Ein Wiener (52) lockte angeblich Opfer zu Sex-Treffen in seine Wohnung, soll seinen Besuchern dann Liquid Ectasy gespritzt haben. Zwei Männer starben. Beim ersten Fall im Mai ging die Polizei von einer Überdosis im Drogen-Milieu aus. Den zweiten Toten versteckte der Verdächtige im September angeblich unter einem Bett in seiner Wohnung in der Linzer Straße in Wien. Nach über drei Wochen zog übler Verwesungsgeruch durch den Gemeindebau. Besorgte Nachbarn riefen die Polizei.

Beamte fanden nichts

Sofort läuteten Polizisten an der Wohnungstüre des 52-Jährigen in Wien-Penzing, sprachen mit dem Verdächtigen. Anders als die Nachbarn bemerkten die Beamten aber keinen Leichengeruch, für eine Durchsuchung bestand also kein Grund. Bei den Ermittlungen fiel den Polizisten aber auf, dass in der Wohnung schon ein paar Monate zuvor eine Leiche gefunden worden war. Der Besuch der Polizei machte den 52-Jährigen nervös. 

Polizei machte Mieter nervös

Wenige Stunden später stellte er sich in Wien-Penzing und gab an, dass sich in seiner Wohnung seit über drei Wochen tatsächlich eine Leiche befände. Er und der verstorbene 43-Jährige hätten zur Luststeigerung intravenös Liquid Ectasy konsumiert. Das Sex-Treffen sei über eine Internetplattform vereinbart worden. Ein Gutachten ergab, dass das Opfer an einer Vergiftung verstorben war. Das ergab auch eine Untersuchung des im Mai verstorbenen Mannes. Beide Leichen hatten Einstiche am linken Ellenbogen. Ein drittes Opfer überlebte, wurde aber angeblich nach dem Sex-Date ausgeraubt.

Prozesstermin noch offen

Der 52-jährige Wiener sitzt nun seit September 2021 in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen Doppelmordes. Für den Prozess gibt es noch keinen Termin. 

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