Wirtschaft
Tourismus braucht fast keine Corona-Förderungen mehr
Ein Sommer ohne strenge Corona-Einschränkungen sorgt für Freude beim Tourismus. Immer mehr Betriebe brauchen keine Staatshilfen mehr.
Der österreichische Tourismus erholt sich nun wieder von den Wehen der Corona-Pandemie. Nach über zwei Jahren blicken Hoteliers freudig auf einen Sommer ohne harte Corona-Einschränkungen. Die Staatshilfen und Förderungen, die zuletzt vermehrt in Anspruch genommen werden mussten, werden zudem auch immer weniger benötigt.
Thema der Förderungen sollte erledigt sein
"Wenn uns nichts mehr überrascht, dann sollte sich das Thema Corona-Förderung auch erledigt haben", meint der Direktor der Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) Matthias Matzer im "Ö1 Mittagsjournal". So kann sich Matzer mit seinen Kolleginnen und Kollegen auch wieder seinen Kernbereichen widmen. Für gewöhnlich ist es nämlich die Aufgabe der ÖHT Förderungen aus dem Tourismusministerium weiterzugeben und an Betriebe auszuzahlen. In den letzten zwei Jahren musste sich die Bank aber vermehrt mit der Abwicklung der Corona-Förderungen herumschlagen.
Das wichtigste Förderungsmittel war dabei die "Überbuchungsfinanzierung". Dabei hat die ÖHT Garantien vergeben, sodass Betriebe ihre Liquidität sicherstellen konnten. Der Haftungsrahmen war dabei dreifach, auf 80, 90 und sogar 100 Prozent, gestaffelt. Von den 3,8 Milliarden Euro, die dafür vorgesehen waren, wurde eine Milliarde Euro aufgebraucht. Andere Staatshilfen wurden zudem ebenfalls nicht ganz ausgeschöpft. Von den 300 Millionen Euro, die für die Insolvenzabsicherung von Pauschalreisen zur Verfügung standen, wurden 35 Millionen ausgeschöpft. Diese Maßnahme läuft aber noch bis 15. Juni.
Letztlich verwies Matzer auf die besonderen Konditionen, die die Tourismusbank den Betrieben bieten könnte. Demnach bietet die ÖHT mit dem Top-Tourimus-Kredit einen Zinszuschuss von bis zu zwei Prozent an. Dies zeigt sich nun auch wieder bei der Stimmung der Hoteliers. "Wir sehen eine fast ungebrochene Nachfrage nach langfristigen Finanzierungen. Dieser Grundoptimismus zeigt ein sehr erfreuliches Bild", meint Matzer. Vor allem Landbetriebe und Ferienhotels in Tirol, Salzburg und Vorarlberg seien nun wieder vermehrt in den Fokus gerückt und würden Kredite aufnehmen und andere Förderungen beziehen.