Kärnten

Schulärztin gegen Kinderimpfung – fristlos entlassen

In Kärnten wurde eine Schulärztin entlassen, weil sie sich gegen die Impfung aussprach – nun vertritt sie der MFG-Chef vor Gericht. 

Tobias Kurakin
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Das Thema impfen, spaltet nach wie vor weite Teile der Gesellschaft.
Das Thema impfen, spaltet nach wie vor weite Teile der Gesellschaft.
Moritz Frankenberg / dpa / picturedesk.com

In einem offenen Brief an den Ärztekammer-Präsidenten Thomas Szekeres hatten sich 200 Ärztinnen und Ärzte gegen die Covid-Impfung ausgesprochen. Bei rund 50.000 praktizierenden Medizinerinnen und Medizinern befinden sich die Impfkritiker in diesem Berufsstand klar in der Minderheit. Eine von ihnen ist Doris Koschier, dessen Haltung zur Impfung ihr den Job gekostet hat. 

Betroffene filmt Streit mit Bildungsdirektion mit 

Nachdem Koschier den Brief, in dem die Notwendigkeit der Impfung für unter 60-Jährige angezweifelt wurde, unterschrieben hatte, bekam sie einen Anruf von der Kärntner Bildungsdirektion. Das Gespräch mit der zuständigen Behörde ließ die Schulärztin mitfilmen und veröffentlichte es schließlich auch in diversen Gruppen von Verschwörungstheoretikern und Impfgegnern. 

Koschier wurde im Telefonat eine einvernehmliche Lösung angeboten, die diese wiederum entschieden ablehnte. Es entbrannte eine heftige Diskussion zwischen der impfkritischen Ärztin und der Bildungsdirektion. Nun droht dem Schauspiel auch ein rechtliches Nachspiel. 

Mit einer Kündigung wäre die Schulärztin einverstanden gewesen, wie sie selbst sagt, aber die Behandlung geht ihr gegen den Strich: "Ich lasse mich nach 20 Jahren nicht wie ein Schwerverbrecher davonjagen“. Koschier wäre nicht absolut gegen die Corona-Impfung, nur bei Kindern würde sie sie kritisch sehen, meint sie. 

Vertreten wird sie vor Gericht nun von Alexander Todor-Kostic, der auch Landessprecher der impfkritischen Partei MFG in Kärnten ist. Dieser hat nun einen Antrag auf Fortbestand des Dienstverhältnisses eingebracht. "Sie hat keinen Entlassungsgrund gesetzt, sondern nur von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht“, sagt er.

Bisher eine Kündigung 

Neben Koschier haben österreichweit sieben weitere Schulärztinnen und Ärzte den impfkritischen Brief unterschrieben, auch ihr Dienstverhältnis wurde fristlos aufgelöst. Gekündigt wurde bisher jedoch nur eine Schulärztin. Diese hatte nach Informationen des Bildungsministeriums in einem Youtube-Video vor Corona-Impfungen bei Kindern gewarnt. Die anderen Betroffenen hatten sich von ihren vorher getätigten Äußerungen distanziert und seien bereits wieder im Dienst. 

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