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Deshalb wehrt sich Djokovic gegen die Corona-Impfung
Novak Djokovic droht die Abschiebung aus Australien, weil er nicht geimpft ist. In seiner serbischen Heimat kommt seine Impfskepsis gut an.
Noch scheint sich die Einreise-Posse des Novak Djokovic nicht zu Ende zu neigen. Die Tennis-Weltnummer eins hat gegen ihr Einreise-Verbot Klage eingereicht, am Montag soll ein Gericht darüber entscheiden. So lange darf der Serbe vorerst in Australien bleiben. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass der Fall Djokovic derart eskalierte? Und warum sträubt sich der Superstar derart gegen eine Corona-Impfung?
Im April 2020 äußerte sich der 34-Jährige erstmals öffentlich zur Impfthematik. In einem Livestream erklärte der Djoker: "Ich persönlich bin gegen Impfungen. Ich möchte nicht, dass mich jemand zwingt, einen Impfstoff einzunehmen, um reisen zu können." Genaue Gründe für seinen Standpunkt nannte der Serbe nie. Es ist jedoch bekannt, dass der Djokovic als Esoterik-Fan gilt. Im Mai 2020, kurz nach seinen Impfaussagen, zeigte er sich in einem Instagram-Video mit Chervin Jafarieh, einem selbst ernannten Alchemisten. Darin erzählte der Iraner, dass man alleine durch Gedanken die molekulare Struktur von Wasser verändern könne.
Impfskepsis im Balkan
Im vergangenen Jahr machte Djokovic schließlich lange Zeit ein Geheimnis um seinen Impfstatus. "Ich will nicht in dieses Spiel einsteigen, das die Medien dieser Tage kreieren, ob man für oder gegen die Impfung ist", erklärt der Serbe im April des letzten Jahres. Er wolle so verhindern, dass er einen Stempel aufgedrückt bekomme, teilte er mit.
Djokovic ist mit seiner Impfskepsis jedoch bei weitem nicht alleine, gerade in Serbien scheint die Motivation für den Piks aktuell nicht besonders hoch. Gerade einmal 46,5 Prozent der serbischen Bevölkerung gelten als vollständig geimpft, damit liegt das Land sogar knapp unter dem weltweiten Durchschnitt. In anderen Balkanstaaten ist die Impfquote teilweise sogar noch tiefer. Mitunter verantwortlich dafür dürfte das vorherrschende Misstrauen in Regierung und Pharmaindustrie sein.
Nadal äußert sich zu Djokovic
In der Zwischenzeit hat sich mit Rafael Nadal ein erster Rivale zum Einreise-Poker um Djokovic geäußsert. "Was passiert, ist meiner Meinung nach für niemanden gut", sagte der Spanier nach seinem Achtelfinalsieg beim ATP-250-Turnier in Melbourne. Es sei normal, dass die Leute in Australien nun frustriert seien. Diese hätten viele harte Ausgangssperren durchmachen müssen. "Ich glaube an das, was die Leute sagen, die sich mit Medizin auskennen, und wenn die Leute sagen, dass wir geimpft werden müssen, müssen wir uns impfen lassen", sagte Nadal.
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