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Gartenparty im Lockdown? Erneut Kritik an Boris Johnson

Premierminister Boris Johnson war selbst schwer an Corona erkrankt, trotzdem scheint er die selbst-verkündeten Maßnahmen nicht einzuhalten. 

Tobias Kurakin
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Boris Johnson dürfte das Lachen vergangen sein, neuerliche Party-Vorwürfe bringen den britischen Premierminister in Bedrängnis. 
Boris Johnson dürfte das Lachen vergangen sein, neuerliche Party-Vorwürfe bringen den britischen Premierminister in Bedrängnis. 
TOLGA AKMEN / AFP / picturedesk.com

Boris Johnson hat in seiner politischen Karriere schon den ein oder anderen Grund zum Feiern gehabt. Der ehemalige Londoner Bürgermeister und Außenminister hatte es beispielsweise geschafft, die Mehrheit der britischen Bevölkerung zuerst zu einem EU-Austritt zu überzeugen und ihn danach zum Premierminister zu wählen. Nun werden aber immer öfter Fotos öffentlich, die zeigen, dass der Regierungschef auch in Zeiten der Pandemie feiert. 

Party in der Downing Street

Bereits vergangenes Weihnachten soll Johnson gemeinsam mit seinen Mitarbeitern in seinem Amts- und Wohnsitz, der altehrwürdigen Downing Street 10, eine Feier veranstaltet haben. Nun tauchten Fotos auf, die dem Premierminister und seine Mitarbeiter bei einer Gartenparty im Mai 2020 zeigen. Zur Zeiten der Aufnahme beider Fotos galten in Großbritannien rigorose Kontaktbeschränkungen. 

Die britische Zeitung "The Guardian" veröffentlichte am Sonntag die Fotos des Spitzenpolitikers und seinen Mitarbeitern, die in Gartenstühlen entspannen, auf ihrer Titelseite. Das Foto soll direkt im Anschluss an eine Pressekonferenz entstanden sein, bei der Johnson, die Britinnen und Briten aufforderte Kontakte zu reduzieren. Erlaubt war damals nur ein Treffen mit einer weiteren Person aus einem fremden Haushalt.

Während der Druck auf den Premier steigt, versucht sich dieser in Erklärungen. Das Foto sei bei einem Arbeitstreffen entstanden. Es sei völlig normal, dass diese Treffen zur wärmeren Jahreszeit, sofern diese in Großbritannien wirklich warm ist, im Freien stattfinden würden. 

Wie die "Heute" bereits berichtete, trat Johnsons langjährige Sprecherin und enge Vertraute Allegra Stratton nach den Vorwürfen rund um die Weihnachtsfeier zurück. Bereits damals hatten mehrere Britinnen und Briten auch den Rücktritt von Johnson gefordert, dieser entschuldigte sich lediglich. 

Die Rücktrittsforderungen haben sich mittlerweile nicht gelegt, sondern ob der neuerlichen Vorwürfe weiter verstärkt. Zunächst hatte Labour-Partei Vizechefin Angela Rayner Johnson aufgefordert, endlich die Wahrheit über die Ereignisse zu sagen. Auch in seiner eigenen Partei wächst zudem der Druck auf den Politiker. Ein Parteifreund Johnsons hatte bereits bei den Fotos der Weihnachtsfeier gegenüber der BBC scharfe Kritik am Premier geübt: "Menschen, die von der Regierung davon abgehalten wurden, ihre sterbenden Verwandten und Freunde noch einmal zu sehen, werden sich veräppelt fühlen".

Derzeit gilt Großbritannien aufgrund der hoch-ansteckenden Omikron-Variante als Risikogebiet. Zwischenzeitlich haben sich die Neuinfektionen auf der Insel binnen eines Tages jeweils verdoppelt. Die Einreisebeschränkungen sind nun seit Montag dementsprechend rigoros, auch wenn mit Sonntag noch mehrere englische Skitouristen nach Österreich einreisen konnten. 

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