Haustiere
Pfotenhilfe Lochen: Wo Hunde rollen und Kühe humpeln
Es quiekt, grunzt, gackert, bellt, miaut, wiehert, muht und määht. Die Pfotenhilfe in Lochen schenkt jedem Tier einen artgerechten Unterschlupf.
Am 17. September fuhren unsere Tierredakteurin Christine Kaltenecker und Alexandra Diry vom "Heute"-Videochannel drei Stunden ins oberösterreichische Lochen. Da man ja immer wieder schriftlich und auch telefonisch miteinander zu tun hat, wollte man sich nun einmal selbst ein Bild des Tierschutzhofes "Pfotenhilfe" machen, von dem man immer so herzergreifende Tier-Berichte bekommt. Auf einer einsamen Anhöhe von der man ausgehen könnte, dass sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen, werden wir schon sehnsüchtig von Hundegebell und "Kikerikiiii" hinter dem großen Gatter erwartet.
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Tiere mit Vorgeschichte
Als wir vom Geschäftsführer-Ehepaar Johanna und Jürgen Stadler durch das riesige Areal geführt werden, bekommt man bereits den ersten Eindruck der absoluten Fachkompetenz. Jedes Tier hat ausreichend Platz und wirkt entspannt und zufrieden. Was für die tierlieben Redakteurinnen allerdings zu einem Kloß im Hals führt, sind die einzelnen Schicksalsgeschichten der Tiere. "Das ist Heidi", sagt Jürgen Stadler und zeigt auf eine junge, aber auf den ersten Blick tollpatschige Hündin, die auf Christine Kaltenecker (die selbstverständlich immer nach Hundeleckerlis duftet) zuläuft. Weshalb die erst halbwüchsige Hündin so ein merkwürdiges Gangbild hat, wird schnell erzählt: "Sie wurde angeschossen und hatte Schrottkugeln im Rücken. Die Operation war zwar erfolgreich, aber nun hat sie noch einen langen Weg der Physiotherapie vor sich", so Stadler.
Ein anderer Hund trägt als einziger einen Maulkorb. Der süße Kerl scheint doch recht anhänglich und nur ein bisschen übermütig, also warum? "Der wurde bereits als Welpe fast tot geprügelt und viel zu spät von der Behörde beschlagnahmt. Manchmal dürfte ihn seine Vergangenheit einholen und er schnappt", erzählt der Chef. Die Vermittlungschancen bei einem großen, schwarzen Hund mit solcher Vorgeschichte sind natürlich gleich null.
Vom Igel bis zur Kuh
Nach dem Rundumblick und langen Gesprächen mit den Stadlers, sowie auch des zuständigen Haus- und Hof Tierarztes Mag. Michael Wimmer sind wir aber von der Sauberkeit der Tiere und Unterbringung überrascht, immerhin wird der Tierschutzhof von ungefähr 600 Tieren bewohnt. "Ja, die Quarantänestation ist natürlich besonders heikel. Nicht umsonst läuft eine Industriewaschmaschine den ganzen Tag", grinst Jürgen Stadler. Auch den Rolli-Hunden (Hunde im Rollstuhl), auf die sich die Pfotenhilfe ebenso spezialisiert hat, passiert natürlich manchmal ein "Hoppala" und es wäre grob fahrlässig hier nicht ständig hinterher zu sein, da sich bei so vielen Tieren natürlich leicht diverse Infektionsherde bilden.
Man kann eigentlich sagen, die Stadlers und ihre 25 Mitarbeiter sind für jedes Tier "zu haben". Vom Meerschweinchen bis zur Stockente. Vom Dackel bis zum Truthahn. Vom Siebenschläfer bis zum Pferd. "Wir bieten verwaisten oder verletzten Wildtieren eine Auffangstation, Nutztieren einen Gnadenhof und Hund und Mieze einen angenehmen Übergang", so Johanna Stadler.
Da der Tierschutzhof der Pfotenhilfe nicht staatlich gefördert wird, sind sie natürlich laufend auf Spenden angewiesen. Wer hier einen wertvollen Beitrag für den österreichischen Tierschutz leisten möchte:
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Und unsere Redakteurinnen? Die saßen noch eine Weile verzückt bei Hündin Sophies Welpen in der Wiese und meinten im besten Sinne: "Wir ziehen dann mal hier ein...".