Wien
Stadt fordert "Long Covid"-Reha auf Kassakosten
Genesen, aber nicht gesund: So geht es Patienten, die an Long Covid-Leiden. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) fordert nun Therapien auf Kassa.
Die eigentliche Corona-Infektion ist überstanden, doch die Folgen sind noch Monate später zu spüren. Zwischen zehn und 20 Prozent der Österreicher leiden an Long Covid. Für sie werden schon vermeintlich leichte Tätigkeiten wie Spazieren gehen oder Stiegen steigen zu großen Herausforderungen. Andere Betroffene berichten von Erschöpfungszuständen oder Organschäden. Um den Betroffenen bei der Rehabilitation zu helfen, wollen nun die Länder Therapie auf Kassakosten.
Ein Betroffener ist der Grüne Nationalratsabgeordnete Michel Reimon. Auf Facebook erzählt er über seine Erfahrung mit Long Covid und spricht offen über "Leistungsschwankungen" und epileptischen Anfällen – "Heute" berichtete.
Hacker fordert rechtliche Grundlagen für Kostenübernahme
Schon im Rahmen der Sitzung des Wiener Gemeinderates am vergangenen Donnerstag, betonte Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), dass es wichtig sei sicherzustellen, dass Long Covid-Patienten nicht auf eine Behandlung warten müssen. Gegenüber dem ORF Radio forderte Hacker heute, Sonntag, vom Gesundheitsministerium die Schaffung der nötigen rechtlichen Unterlagen, die ein Kostenübernahme der Therapien durch die Sozialversicherungen ermöglichen.
Wiener Spitäler mit Anlaufstellen für Long Covid-Patienten
Die dauerhafte Therapie für Long Covid-Patienten liege in der Verantwortung der Sozialversicherungen, die Länder müssten wiederum die Pläne für die Akutmedizin anpassen. Das sei in den Wiener Spitälern, wie etwa dem AKH (Alsergrund), mit den ersten Anlaufstellen für Long Covid-Patienten bereits begonnen worden, so Hacker. Es müsse aber österreichweit einen laufenden Ausbau geben, "wir wollen in diesem Jahr einen ordentlichen Plan sehen", erklärt er Richtung Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (G).