Wirtschaft

Angst um Job: Österreicher wollen mehr Arbeitslosengeld

Ergebnissen einer Umfrage zufolge sprechen sich mehr als die Hälfte der Österreicher für eine 35-Stunden-Woche und höheres Arbeitslosengeld aus.

Teilen
Ergebnissen einer Umfrage zufolge sprechen sich mehr als die Hälfte der Österreicher für eine 35-Stunden-Woche und höheres Arbeitslosengeld aus.
Ergebnissen einer Umfrage zufolge sprechen sich mehr als die Hälfte der Österreicher für eine 35-Stunden-Woche und höheres Arbeitslosengeld aus.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Im Rahmen einer Umfrage zur Arbeitszeitverkürzung, durchgeführt von SORA im Auftrag der Volkshilfe, kam man zu folgendem Ergebnis: Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit halten 58 Prozent der Österreicher eine Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden für sinnvoll. Kürzlich sprach sich auch die Arbeiterkammer  für eine Neuverteilung der Arbeitszeit aus. Dadurch könnten Jobs für Arbeitslose geschaffen werden. (Mehr dazu hier >>)

Im Vergleich zu früheren Umfragen zeigt sich hier auch, dass die Zustimmung zur Arbeitszeitverkürzung steigt, heißt es in einer Aussendung am Mittwoch. Für Volkshilfedirektor Erich Fenninger "sind zukunftsweisende Modelle gefragt, die Arbeit neu und sozial gerecht verteilen, Menschen eine gesündere Work-Life-Balance ermöglichen und den ökologischen Fußabdruck reduzieren. Das ist das Gebot der Stunde".

Höheres Arbeitslosengeld gefordert

Etwa ein Drittel der Befragten machte sich Sorgen um den Arbeitsplatz, lediglich 28 Prozent hatten diesbezüglich "gar keine Sorgen". Laut Fenninger sei dies "ein echtes Alarmsignal für die Regierung". Kaum überraschend also, dass die Umfrage – an welcher 1.034 Österreicher teilnahmen – außerdem zu Tage brachte, dass sich eine große Mehrheit ein höheres Arbeitslosengeld wünscht.

 63 Prozent sprachen sich dafür aus, dass das Arbeitslosengeld dauerhaft von derzeit 55 Prozent auf 70 Prozent des Nettoeinkommens erhöht wird.

Dabei wünschten sich 91 Prozent der von Arbeitslosigkeit betroffenen die höhere Nettoersatzrate, bei den Arbeitern waren es 73 Prozent. "Besonders jene, die bereits ihre Erfahrung mit Arbeitslosigkeit gemacht haben, stimmen der Forderung in einem extrem hohen Ausmaß zu", schildert Fenninger.  Der Grund hierfür:

"Sie wissen, dass man über einen längeren Zeitraum nicht von 55 Prozent des Letzteinkommens leben kann."

Die Volkshilfe setze sich daher schon lange für eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes ein. Aus diesem Grund stelle man nun eine Forderung an Arbeitsminister Martin Kocher, die Nettoersatzrate auf zumindest 70 Prozent zu erhöhen, so Fenninger in der Aussendung.

Mehr Lohn für diese Berufe

Abgesehen davon gab es bei der Umfrage auch große Zustimmung für andere Verbesserungen. 94 Prozent der Befragten halten demnach etwa eine bessere Entlohnung für Gesundheits- und Sozialberufe für "dringend notwendig", wobei 88 Prozent für einen Mindestlohn von 1.750 Euro brutto für eine Vollzeitstelle sind. 

 Weiters sprachen sich 85 Prozent für den Ausbau von frauenspezifischen Förderprogrammen aus, um Benachteiligungen abzubauen.

Dieser Forderung stimmen 91 Prozent der Frauen und 78 Prozent der Männer zu.

"Höchste Zeit, Maßnahmen zu ergreifen"

"Die Menschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz, wollen eine bessere Absicherung und auch einen höheren Mindestlohn", fasst Fenninger die Ergebnisse zusammen. Es sei "höchste Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Existenzen von allen Menschen in Österreich abzusichern", appelliert Fenninger abschließend an die Regierung.

1/54
Gehe zur Galerie
    <strong>05.11.2024: Schicksalswahl in den USA – das musst du dazu wissen:</strong>&nbsp;Kamala Harris könnte die erste US-Präsidentin werden, Donald Trump hofft auf eine zweite Amtszeit. Die wichtigsten Fragen zur US-Wahl im Überblick. <a data-li-document-ref="120070687" href="https://www.heute.at/s/schicksalswahl-in-den-usa-das-musst-du-dazu-wissen-120070687">Mehr dazu &gt;&gt;</a>
    05.11.2024: Schicksalswahl in den USA – das musst du dazu wissen: Kamala Harris könnte die erste US-Präsidentin werden, Donald Trump hofft auf eine zweite Amtszeit. Die wichtigsten Fragen zur US-Wahl im Überblick. Mehr dazu >>
    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com