Haustiere
Ferkel verwesten tagelang neben ihren Müttern
Verletzte und tote Ferkel neben Müttern, Vollspaltböden und Kastenstände. So grausam ist die Schweinezucht in einem österreichischen Betrieb.
Der "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) deckte jetzt einen besonders grausamen Fall von Tierquälerei in Niederösterreich auf: Auf einem Schweinemast-Betrieb in St. Pölten herrschen furchtbare Zustände. Zwischen 150 bis 200 Muttersauen werden hier lebenslang in Kastenständen und auf Vollspaltböden gehalten. Die Qual der Schweine und Ferkel ist unfassbar.
Tote Ferkel liegen tagelang neben den Müttern
Die kleinen Ferkel zeigen blutende Kratz- und Bisswunden am ganzen Körper. Der Grund dafür ist einfach erklärt: In der Leistungszucht bringen die Schweinemütter viel zu viele Ferkel auf einmal auf die Welt und der Kampf um die geringere Anzahl der Zitzen ist unausweichlich. In den sogenannten "Abferkelbuchten", wo die Mütter untergebracht sind gibt es kein vor- und zurück für die Schweine. Sie müssen sich damit abfinden, dass auch ihre bereits verwesenden, toten Kinder neben ihnen liegen, die erst Tage später mit einem Kübel eingesammelt werden.
Zustände die laut Gesetz gar nicht sein dürften:
„Laut österreichischem Tierschutzgesetz dürfen weibliche Mutterschweine maximal 10 Tage zur Befruchtung und nur „die kritischen Tage“ in der Abferkelbucht in den körpergroßen Käfigen, den sogenannten Kastenständen, eingesperrt verbringen.“
Dieses Gesetz wurde in dem St. Pölt'ner Betrieb offenbar ignoriert. Spinnweben zeigen, dass sich hier schon länger kein Schwein frei bewegt hat.
Eier und Schwänze ab!
Auch die Kastration der männlichen Ferkel findet hier nach wie vor ohne Betäubung statt. Dieses bestialische Prozedere ist zwar in Österreich nach wie vor erlaubt, jedoch muss ein Schmerzmittel verabreicht werden. Auf dem Video des VGT sieht man zwar, dass den Ferkeln eine Injektion verabreicht wird, jedoch denkt man gar nicht daran abzuwarten bis die Wirkung eintritt. Schnipp-Schnapp! Und als wäre das nicht genug? Allen Schweinen wurden GEGEN das EU-Recht auch die Schwänze abgeschnitten, um bei den schlechten Haltungsbedingungen dafür zu sorgen, dass sich die verzweifelten Tiere diese nicht gegenseitig abbeissen.
Vollspaltböden
Auch das leidige Thema der Vollspaltböden ist hier natürlich "gut umgesetzt". Stroh oder eine andere Einstreu sucht man hier vergebens. Die Folgen sind die üblichen Leiden der Tiere auf Vollspaltenboden: wunde Gelenke und verletzte Klauen. Sogar ein Eber muss in diesem Betrieb auf Vollspaltenboden ohne Einstreu leben – für Zuchteber ist so eine Haltung allerdings gesetzlich verboten.
David Richter, VGT-Schweineexperte, dazu: „Stallungen wie diese zeigen einerseits die gesetzlich erlaubte Brutalität gegenüber leidensfähigen Individuen, andererseits konnte hier nachgewiesen werden, wie die ohnehin schwachen Tierschutzbestimmungen in Österreich schamlos ignoriert werden. Wir fordern effektive Maßnahmen, um das unerträgliche Leid der betroffenen Tiere zu lindern.“