Oberösterreich
Patient wurde gesunde Prostata entfernt
Weil Gewebeproben verwechselt wurden, wurde am Linzer Kepler Uniklinikum einem Mann die gesunde Prostata entfernt. Nun wird ermittelt.
Eine Verwechslung mit Folgen. Am Linzer Uni-Klinikum wurde einem Mann am 19. Jänner diesen Jahres die Prostata entfernt, weil er an einem Prostata-Karzinom (Krebs) litt. Allerdings stellte sich bei einer routinemäßigen Analyse des entfernten Gewebes heraus, dass der Mann eine gesunde Prostata hatte.
Aufgrund einer Nachforschung am Institut für Pathologie konnte schließlich jener Patient ausfindig gemacht werden, der tatsächlich an Krebs erkrankt war. "Im November 2020 wurden bei zwei Patienten mit Verdacht auf ein Prostata-Karzinom Prostata-Biopsien (Gewebeproben) durchgeführt. Die entnommenen Proben wurden zur Diagnostik an eine darauf spezialisierte Pathologie in Erlangen geschickt. Die Befunde aus Erlangen zeigten, dass einer der beiden Patienten an einem Prostata-Karzinom litt, der andere jedoch keine Auffälligkeiten bei der Biopsie zeigte", so Frens-Steffen Kraus, Vorstand der Klinik für Urologie und Andrologie am KUK.
Unklar, wann Vertauschung stattfand
Unklar ist derzeit noch, wo die beiden Proben vertauscht wurden. "Es lässt sich nicht mit abschließender Sicherheit feststellen, ob die Vertauschung am Kepler Universitätsklinikum oder an der Universität in Erlangen stattgefunden haben könnte", heißt es aus dem KUK.
"Wir bedauern diesen Vorfall und haben die beiden betroffenen Patienten natürlich bereits in persönlichen Gesprächen über die Vertauschung informiert. Bei jenem Patienten mit der tatsächlichen Tumor-Diagnose wurde die Behandlung wiederaufgenommen“, betont Karl-Heinz Stadlbauer, Ärztlicher Direktor des Kepler Universitätsklinikums.
Das Uniklinikum hat zudem eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Linz geschickt, um den Fall vollständig aufzuklären.