Österreich
Burschenschafter mit Hitlergruß bei Wien-Demo
Die Wiener Polizei zieht nach der Donnerstagsdemo in Wien Bilanz: es sei zu Sachbeschädigungen gekommen. Ein Foto soll zudem den Hitlergruß zeigen.
Bei der Donnerstagsdemo nahmen laut Schätzung der Polizei etwa 2.000 Personen teil. Dabei "kam es an Tatorten in der Fuhrmannsgasse, in der Schlösselgasse und in der Strozzigasse zu vier Sachbeschädigungen durch bislang unbekannte Täter", so die Bilanz des Polizeieinsatzes.
Weiter heißt es von der Polizei: "Hausfassaden wurden durch rohe Eier und Damenbinden verunreinigt. Eine deutsche Fahne war mithilfe pyrotechnischer Gegenstände in Brand gesetzt worden." Aufnahmen am Donnerstagabend hatten zudem gezeigt, wie Pyrotechnik vor einem Vereinslokal gezündet wurde.
Von den Beschädigungen betroffen waren einerseits Vereinslokale verschiedener Burschenschaften, andererseits eine Polizeiinspektion, so die Bilanz. Über Anzeigen oder sogar Festnahmen ist bisher nichts bekannt.
Für Aufregung sorgt indes ein Bild auf Twitter: Während der Donnerstagsdemo, die an Vereinslokalen von Burschenschaften vorbeizog, soll ein junger Mann aus den Räumlichkeiten der Burschenschaft Gothia den Hitlergruß auf die Straße in Richtung Demonstranten gezeigt haben. Die Polizei sei darüber informiert worden, heißt es. "Wir haben es bereits der zuständigen Stelle weitergeleitet", so die Wiener Polizei.
Brisant: Mit Alexander Höferl sei einer der wichtigsten Mitarbeiter des Kabinetts des Innenministers Herbert Kickl Mitglied der Burschenschaft Gothia, wie Peter Pilz erklärt. Dazu bringt Pilz jetzt eine parlamentarische Anfrage an den Innenminister Kickl ein. Kickl soll beantworten, ob Höferl weiter Mitglied in der Burschaft des "Gotha-Jung-Nazi" ist, sich Höferl zum Zeitpunkt des Vorfalls in den Räumlichkeiten befand, ob Höferl "aktive Studenten wie den Hitler-Grüßer finanziell unterstützt" und ob Höferl weiter Kabinettsmitarbeiter bleibt.
Erst kürzlich gab es den Verdacht, dass ein Besucher des Neujahrsfests der FPÖ den Hitlergruß gezeigt hat. Auch dieser Vorfall wurde der Polizei gemeldet, er wird mittlerweile vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung untersucht.
(rfi)