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Bandenkrieg: Tschetschenen wegen "Staatsgefährdung" ...

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Jene 22 Tschetschenen, die am Freitagabend in Floridsdorf auf der Wiener Donauinsel festgenommen worden sind, wurden wegen "Staatsgefährdung" angezeigt und werden von der Polizei weiter vernommen. Die Festnahme dürfte keinen terroristischen Hintergrund haben. Das Innenministerium vermutet einen Bandenkrieg.

Jene 22 Tschetschenen, die am Freitagabend in Floridsdorf worden sind, wurden wegen "Staatsgefährdung" angezeigt und werden von der Polizei weiter vernommen. Die Festnahme dürfte keinen terroristischen Hintergrund haben. Das Innenministerium vermutet einen Bandenkrieg.

Passanten riefen gegen 20.45 Uhr die Polizei, da ihnen eine Menschenansammlung am Donauinselplatz in der Nähe des Schulschiffs verdächtig vorgekommen war. Die Beamten befragten die Männer, was sie an dem Ort täten. "Man ginge spazieren", hieß es.

Die Festnahmen von insgesamt 22 Tschetschenen starteten, als ein Polizist eine Pistole fand. Einer der Beschuldigten wollte sie im Schnee verstecken. Schließlich wurden auch noch zwei Maschinenpistolen samt Munition entdeckt. Die WEGA wurde gerufen und erledigte den Rest.

Bandenrivalität vermutet

Mehrere Autos, die offenbar zu den Verdächtigen gehörten, wurden durchsucht. Ermittelt werde wegen Paragraf 246 des Strafgesetzbuches ("Staatsfeindliche Verbindungen"), sagte Thomas Keiblinger von der Wiener Polizei. Die Festgenommenen zwischen 25 und 50 Jahren wurden am Samstag vom Landeskriminalamtes einvernommen. Die gefundenen Waffen werden untersucht.

Die Massenfestnahme dürfte laut Innenministerium keinen terroristischen, sondern einen kriminellen Hintergrund haben. Demnach handle es sich um Bandenrivalität unter Tschetschenen, hieß es. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeigte sich über die Mithilfe der Bevölkerung erfreut, die den entscheidenden Hinweis lieferte. "Ich bin wirklich stolz auf die Bürger, die unserem Aufruf 'Wir brauchen eine Gesellschaft vom Wegsehen zum Hinsehen' gefolgt sind".

Zwei Verdächtige müssen ausreisen

Von den 22 Festgenommenen sind laut Innenministerium 16 Asylberechtigte, vier Asylwerber, gegen zwei wurden bereits negative Asylbescheide ausgestellt. Sie müssen ausreisen.