Österreich
Atib-Kindergarten wurde mit 227.000 € gefördert
Kinder, die in Uniformen die Schlacht von Gallipolli nachstellten: Nach dem Skandal rund um die Atib-Moschee in Brigittenau herrscht erneut Aufregung.
Bilder mit Kindern, die in Uniformen die blutige Schlacht von Gallipolli nachstellten und sogar Leichen darstellen mussten: Nach der Aufregung um die Atib-Moschee in der Dammstraße (Brigittenau) – "Heute" berichtete – wurde nun bekannt, dass Atib-Vertreter auch im Vorstand des von der Stadt Wien geförderten Kindergarten-Vereines "Nokta" sitzen.
Der Verein betreibt die Einrichtung "Marienkäfer" in der Gudrunstraße (Favoriten), in der 40 Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren betreut werden. 2017 wurde der Kindergarten mit 227.000 Euro von der MA 10 gefördert: "Der Verein wird von uns laufend überprüft, zuletzt im Februar, davor im Sommer 2017. Bisher gab es keine Beanstandungen", heißt es aus dem Büro von Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SP).
Förderstopp für Kindergarten "Wunderland"
Anders die Sachlage beim Kindergarten "Wunderland", der an der selben Adresse wie die Atib-Moschee untergebracht war: "Aufgrund von Unstimmigkeiten bei Abrechnungen – es fehlten Belege – wurde die Förderung für den Verein im Juli 2017 gestoppt", so das Stadtrats-Büro. Im August sperrte die Einrichtung, in der 25 Kinder betreut wurden, zu, im November wurde Konkurs angemeldet.
Derzeit eruiert die MA 10 die Höhe der Fördergelder, die an den Kindergarten – er eröffnete erst im Dezember 2016 – geflossen sind. Demnach dürfte eine geringe Rückforderung an den Verein bestehen. Anzeige wegen Fördergeldmissbrauchs wurde allerdings nicht erstattet. Zudem wurde der Verfassungsschutz beauftragt, den Verein "Nokta" erneut zu überprüfen.
Förderung auch für Kultur-Vereine
Aber nicht nur die Kindergärten wurden gefördert, sondern auch andere Kultur-Vereine: So erhielten die "Türkisch Islamische Union" und das "Katib Kultur Zentrum" in den Jahren 2013 bis 2017 rund 30.000 Euro an dezentraler Bezirksförderung. (cz)