Österreich
Filialleiter überredete Bankräuber zur Aufgabe
Ein Filialleiter und eine Reinigungskraft einer steirischen Raiffeisenbank waren in der Gewalt eines bewaffneten Räubers. Dieser musste ohne Beute abziehen, die Fahndung läuft.
Nach einem Überfall auf die Raiffeisenbank Nestelbach im Ilztal am Donnerstagabend ist der Täter auf der Flucht. Der Unbekannte lauerte der 46-jährigen Reinigungskraft der Filiale hinter einer Mülltonne auf. Als sie gegen 19 Uhr durch einen Seiteneingang den Müll hinaustragen wollte, tauchte der mit einer Sturmhaube maskierte und einem Küchenmesser bewaffnete Täter aus dem Hinterhalt auf und drängte die Frau ins Gebäude zurück.
Putzfrau musste Filialleiter anrufen
Im WC fesselte er sie mit einem Klebeband, zog ihr eine Wollhaube über, und setzte sie auf einen Stuhl. Der Täter fragte nach dem Namen des Filialleiters, dann zwang er die Frau, diesen, unter dem Vorwand die Tür klemme, via Handy anzurufen und zur Bank zu locken - er wohnt in der Nähe.
Als der Filialleiter eintraf, wurde auch er vom Räuber überwältigt und mit Klebeband gefesselt. Als sich der Täter selbst im Kassenraum bediente, fand er dort aber kein zusätzliches Bargeld vor.
Der Täter dürfte etwa 25 Jahre alt sein. Er sprach zunächst oststeirischen Dialekt, täuschte später aber einen ausländischen Akzent vor.
Er ist zwischen 1,75 und 1,80 Meter groß und war mit einer dunklen Kapuzenjacke und einer dunklen Hose bekleidet. Die Jacke dürfte innen hellgrün sein.
Maskiert war der Täter mit einer dunklen Sturmhaube mit durchgehendem Sehschlitz. Die Waffe war ein Küchenmesser mit Wellenschliff.
Möglicherweise hat er an einer Hand einen blauen (verletzten) Mittelfinger.
Es kam zu einem Wortgefecht zwischen Filialleiter und Täter, wie die "Kleine Zeitung" berichtet. Der 54-Jährige versuchte den Täter davon zu überzeugen, dass sein Vorhaben zwecklos sei, weil er zu diesem Zeitpunkt keinen Zugriff mehr auf das Geld hätte. Zudem seien generell keine großen Bargeldreserven in der kleinen Filiale vorhanden.
Schließlich sah der Täter ein, dass für ihn nichts zu holen gab. Er schnappte sich noch persönliche Wertgegenstände des Filialleiters, durchsuchte sein Auto und nahm weitere Wertsachen mit. Diesem gelang es schließlich, sich aus seiner Fesselung zu befreien und die Polizei zu alarmieren.
Über die Art und Weise der Flucht ist nichts bekannt.
Die Polizei bittet um zweckdienliche Hinweise an den LKA-Journaldienst: Tel. 059 133 60 - 3333.
(red)