Hitler-Haus laut Gericht 1,5 Millionen Euro wert

Fünf Mal mehr soll nun die Ex-Besitzerin des Hitler-Hauses bekommen. Das entschied das Gericht in Ried – das Urteil is aber noch nicht rechtskräftig.

Vor beinahe zwei Jahren war Gerlinde P. das ihre gehörende Hitler-Geburtshaus in Braunau von der Republik Österreich (damals noch unter VP-Innenminister Wolfgang Sobotka) enteignet worden. Sie erhielt damals 310.000 Euro (wir berichteten).

Das war der Innviertlerin aber deutlich zu wenig. Die Ex-Besitzerin zog deshalb vor Gericht. Sie hatte gegen die Höhe der Entschädigung geklagt. Auch der amtierende Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) sah aber keinen Anlass, für das Haus tiefer in die Tasche zu greifen.

Die in Auftrag gegebenen Gutachten dürften dem Ministerium ganz und gar nicht gefallen. Experten schätzten den Wert des Hauses in der Braunauer Innenstadt schon vergangenen Sommer auf bis zu 1,5 Millionen Euro.

Nun entschied das Landesgericht in Ried, dass der Ex-Besitzerin eben diese 1,5 Millionen Euro zustehen. Das ist das fünffache der ursprünglich ausbezahlten Summe.

Ob Finanzprokuratur beruft, ist noch nicht entschieden



Die Finanzprokuratur der Republik hat allerdings noch nicht entschieden, ob sie beruft, womit das Urteil nicht rechtskräftig ist.

Das Gericht hielt bei der Begründung fest, dass das Haus mehr wert sei, „insbesondere unter Berücksichtigung der Besonderheit, dass es sich beim Hauptgebäude um das Geburtshaus Adolf Hitlers handelt."

Selbst ohne Rücksicht auf die besondere Geschichte liege der Wert des Hauses bei etwa 800.000 Euro.

(mip)