Österreich
Vater in OÖ begraben, Familie droht Abschiebung
Narine und ihre Familie kam vor sechs Jahren ins Mühlviertel. Vor kurzem starb der Vater, am Donnerstag sollen die Witwe und ihre Kinder abgeschoben werden.
Eine Welle der Anteilnahme geht derzeit durch österreichische Social Media-Kreise. Ein Posting von Veronika Pernsteiner ist dafür verantwortlich.
Sie macht auf das Schicksal von Narine Bughdaryan und ihren zwei Kindern, Maxim (7) und Mane (9) aufmerksam. Seit sechs Jahren lebte die Familie in Walding (Bez. Urfahr-Umgebung), vor wenigen Wochen musste der Vater dort begraben werden.
Narine und ihre Kinder wurden Montagmittag im Auftrag der zuständigen Asylbehörde von der Polizei abgeholt und ins Wiener Familien-Schubhaftzentrum Zinnengasse gebracht.
Abschiebung am Donnerstag
Die Halbwaisen und die Witwe sind gut integriert, sprechen gutes Deutsch und sollen dennoch schon am Donnerstag nach Armenien abgeschoben werden, ist Pernsteiner verzweifelt. "Ich bin fassungslos und erschüttert", schreibt sie auf Facebook. Das Posting wurde über 700 Mal geteilt.
Offener Brief
Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) soll mit einem offenen Brief dazu gebracht werden, die Abschiebung zu stoppen und der Familie genug Zeit zu geben, bis der Antrag auf humanitäres Bleiberecht geprüft worden ist.
Als Narine und ihr Mann nach Österreich kamen, waren die Kinder erst ein und drei Jahre alt. Sie sind hier aufgewachsen und bringen gute Noten aus der Schule nachhause. Auch Narine hat gut deutsch gelernt und sich in ihre Gemeinde im Mühlviertel integriert.
Schicksalsschlag
Dann kam der Schicksalsschlag: Narines Mann verstarb vor wenigen Wochen. Er wurde am örtlichen Friedhof beigesetzt. Würde die Abschiebung vollzogen, könnten die Kinder nie das Grab ihres Vaters besuchen.
Dem Aufruf, den Brief möglichst oft per E-Mail an den Innenminister zu schicken, sind schon einige nachgekommen:
(csc)