Österreich
40 Kinder fallen bei Fahrradprüfung durch
40 Schüler der 4. Volksschulklasse Mühldorf in Scharnstein traten Montagvormittag zur praktischen Radfahrprüfung an. Kurios: Keiner bekam den Radlschein.
"Ich kann es noch immer nicht glauben, aber es sind alle 40 angetretenen Schüler durchgefallen", wendet sich ein fassungsloser Vater Montagnachmittag per Mail an die "Heute"-Redaktion.
Die Viertklässler der VS Mühldorf in Scharnstein (Bez. Gmunden), der Großteil bereits zehn Jahre alt, waren am Vormittag zur praktischen Fahrradprüfung angetreten. Keiner aber erhielt am Ende den Radfahrführerschein. "Denn die Prüfung war abgebrochen worden", so Direktorin Karin Mairhofer im "Heute"-Gespräch. In zwei Wochen gibt es einen neuen Prüfungstermin.
Chaos bei der Prüfung
Aber wie kam's zum Prüfungschaos? "Die Situation war für den hauptverantwortlich prüfenden Polizisten irgendwann nicht mehr zu überblicken", so Mairhofer. Zu Beginn habe jedes der Kinder eine Startnummer erhalten. Zeitversetzt durfte dann jeder Prüfling losradln.
"Die Strecke wurde vorher besprochen. Die Eltern konnten sie mit ihrem Kind gut üben, für viele, die aus Scharnstein kommen, ist es auch der Schulweg", so die Direktorin zu "Heute".
Doch schon nach wenigen Metern kam es scheinbar zum Chaos.
"Die Kinder haben einer Kollegin bei der Nachbesprechung berichtet, dass einige überholt hatten und nebeneinander gefahren waren", so Mairhofer. Dabei war mit ihnen im Vorfeld geklärt worden, dass sie hintereinander bleiben sollen.
"Kinder sind den Tränen nahe"
Der betroffene Vater sieht das anders, kritisiert in seinem Mail: "Durch die zu kurzen Startintervalle sind die Schüler aufgefahren." Dadurch sei Chaos bei den Schülern ausgebrochen. Und weiter: "Was mich dabei stört ist, dass nach dem Kontrollverlust pauschal alle Kinder durchgefallen sind, welche auch keine Fehler gemacht hatten.
Die Kinder waren natürlich am Boden zerstört und den Tränen nahe".
Neuer Termin in zwei Wochen
Die Prüfung in zwei Wochen erneut durchzuführen – für die Direktorin absolut die richtige Entscheidung. "So haben viele noch einmal die Möglichkeit, die Strecke gut zu üben."
Einige Prüflinge dürften sich nicht einfach nur nicht an die Regeln gehalten haben, sondern waren schlecht vorbereitet und schlichtweg noch zu unsicher unterwegs, so die Schulleiterin.
Dass es wegen mangelnder Organisation zum Tohuwabohu gekommen sei, sieht die Direktorin nicht. Die Prüfung laufe seit Jahren gleich ab. Einen Vorfall wie diesen hätte es vorher noch nie gegeben.
Probleme beim links Abbiegen
Allerdings soll es generell vermehrt beim Fahren Probleme gegeben haben. Vor allem das Abbiegen nach links mit dem Handzeichen soll noch nicht wirklich funktioniert haben.
Die Direktorin habe nach der unglücklich verlaufenen Prüfung vor Ort das Gespräch mit den Eltern gesucht – die ihre Kinder nach der Prüfung abholen wollten.
Nur ein Vater hatte sie konkret darauf angesprochen, erzählt Mairhofer. Die Diskussion unter den Eltern dürfte erst auf WhatsApp richtig Fahrt aufgenommen haben.
(cru)