Österreich
Akku-Brand! Heuer schon mehr Einsätze als 2017
Ein Handy-Ladegerät löste wie berichtet den Brand im Krempl-Hochhaus aus. Mit 19 "Akku-Einsätzen" rückte die Feuerwehr heuer schon öfter aus als 2017.
Noch schnell vor dem Schlafen gehen das Handy ans Ladegerät hängen und dann bequem mit "100 Prozent" in den nächsten Tag starten. Hand aufs Herz, es hat sicher schon jeder Handy-Besitzer sein Mobiltelefon zumindest einmal über Nacht aufladen lassen.
Dabei ist immer wieder zu hören, dass der Akku plötzlich explodiert oder ein Ladekabel in Flammen aufgeht. So geschehen ist es jetzt auch bei einem Wohnungsbrand im Linzer Krempl-Hochhaus (wir berichteten).
Nur wenige Monate zuvor starb ein Mieter aus der Domenikanischen Republik bei einem Brand in der Linzer Unionstraße. Grund: technischer Defekt eines Elektrogerätes.
"Heute" sprach nun mit Arthur Eisenbeiss, Direktor der OÖ.-Brandverhütungsstelle, über die möglichen Gefahren mit Akkus und Ladegeräten.
Er sagt: "Ob Handy, Heckenschere oder Bohrer – heute benötigen wir schon fast für alle Dinge einen Akku. Deswegen scheinen in der Statistik auch immer mehr Fälle auf."
Drei Gründe, um "Akku-Einsätze" zu vermeiden
Tatsächlich mussten die Feuerwehren in Oberösterreich im vergangenen Jahr zu 17 Einsätzen in Verbindung mit Akkus ausrücken. Lediglich bei einem dieser Einsätze (erfasst sind alle mit einem Schaden über 2.000 Euro) ging ein Ladekabel-Brand voraus.
Alleine im heurigen Jahre hieß es schon 19 Mal "Akku-Alarm".
Eisenbeiss nennt drei Gründe, wie solche Zwischenfälle künftig am einfachsten zu vermeiden sind.
1) Immer das Original-Ladegerät verwenden. Bei billigeren Geräten ist oft die Isolierung nicht ausreichend. Das Ladegerät kann durchschmoren und zu brennen beginnen.
2) Im Idealfall das Gerät beim Aufladen auf eine nicht brennbare Oberfläche (Blechplatte, Fliesen oder Porzellan-Teller) stellen.
3) Den Akku stets im Auge behalten und genau begutachten. Sollte sich bereits eine Wölbung gebildet haben, unbedingt entfernen.
In der Regel entsteht der Akku-Brand langsam. Allerdings warnt Eisenbeiss: "Es kommt auf die Umgebung an. Es ist natürlich ein Unterschied wenn zum Beispiel Vorhänge in der Nähe sind. Dann kann es ganz schnell ein Großbrand entstehen."
Vor dem Schlafen gehen also Hände weg vom Ladegerät.
(mip)