Österreich
Bekannter raubte Senior aus: Opfer flehte um Hilfe
Nach dem brutalen Überall auf einen 83-Jährigen sitzen zwei Täter (39) in Haft. Opfer Rudolf Sch. (83) kannte einen der Räuber, hatte diesen jahrelang unterstützt.
Jahrelang hatte sich der in der Buckligen Welt bekannte Holzschnitzer und Künstler Rudolf Sch. um den Slowaken Peter K. (39) gekümmert. Dann wurde der Künstler ausgerechnet von Peter K. und einem Komplizen brutal überfallen ("Heute" berichtete).
"Peter Du kannst mich nicht töten"
Der Bekannte des Opfers hatte sich am Mittwoch einfach das Auto des Holzschnitzers ausgeborgt, fuhr damit in Slowakei, kehrte mit einem Komplizen zurück. Dann überraschten die Männer den schlafenden Pensionisten in seinem Haus in Bromberg (Wr. Neustadt), schlugen ihm mit einem Hammer auf den Kopf, der sehr rüstige Rentner wehrte sich, bekam ein Messer in den Hals (knapp an der Halsschlagader vorbei).
Das Duo raubte die Kreditkarte des Künstlers, forderte den Code. Rudolf Sch. gab Peter K. den falschen Code, ging zu Boden und flehte noch laut "Kurier": "Peter, du kannst mich doch nicht umbringen wegen sowas. Rufe bitte zumindest die Rettung."
Slowake rief nicht mal Rettung
Der Slowake täuschte jedoch nur einen Notruf vor, fesselte den Schwerverletzten mit Klebeband. Dann nahm das kriminelle Duo das Auto des Opfers und brauste mit dem Citroen C5 des Pensionisten davon. Die Verbrecher tauschten nicht mal die Kennzeichen aus, fuhren Richtung Grenze. Womit die beiden nicht gerechnet hatten: Rudolf Sch. konnte seine Fesseln lösen, lief am Donnerstag gegen 8 Uhr früh auf die Straße und rief laut um Hilfe. Ein Autofahrer verständigte die Rettung und Polizei.
Opfer geht es besser
"Noch bevor der Verletzte ins Spital Wiener Neustadt gebracht wurde, konnte er der Polizei aus Wiesmath die Identität eines Täters sowie Autokennzeichen geben. Somit hatten wir wichtige Informationen", so der Chef der Raubgruppe des Landeskriminalamtes NÖ, Josef Deutsch.
Noch vor der Grenze wurden die beiden Slowaken im Burgenland festgenommen. Das Duo erwartet jetzt eine Anklage wegen schweren Raubes bzw. Mordversuches. Denn: Rudolf Sch. hat nur wegen seiner starken Verfassung und Zähheit überlebt, befindet sich jetzt im Krankenhaus in Wr. Neustadt am Weg der Besserung.
Unfassbar: Diese Woche hätte das Opfer den Slowaken zu einem Bewerbungsgespräch chauffieren sollen (Peter K. hatte keinen Führerschein - fällt bei der Schwere der anderen Verbrechen aber auch nicht mehr ins Gewicht).
(Lie)