Österreich

Jetzt jagt Polizei die sechs "Sittenwächter"

Es wird eng für die Bande, die einer Frau mit Vergewaltigung drohte: Der Fotograf, der die Szene filmte, hat die Beweise der Polizei übergeben.

Heute Redaktion
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Freitag war Thomas Busek zwei Stunden lang auf einem Wachzimmer in Wien und nahm dort mit den Beamten ein Protokoll der verstörenden Ereignisse auf. "Ich kann nicht viel zu den laufenden Ermittlungen sagen, aber ich habe die Beweise der Polizei übergeben und sie werden mit dem Protokoll an die zuständige Behörde weitergeleitet", so der 32-Jährige zu "Heute".

Im Klartext heißt das: Endlich ist die Jagd auf die bedrohliche Bande offiziell eröffnet. Fahnder werden nun anhand der Fakten versuchen, die sechs bärtigen Männer zu identifizieren. Dann ist der Staatsanwalt am Zug. Ob sie wegen gefährlicher Drohung oder anderen Delikten angeklagt werden können, steht erst am Schluss der Ermittlungen fest.

Wie berichtet, hatte es sich Fotograf Busek mit seiner Bekannten am Ufer eines Waldsees bei Breitenfurt (NÖ) gemütlich gemacht, als die sechsköpfige bärtige Bande auftauchte.

Der Wortführer begann sofort den Wiener in gebrochenem Deutsch anzuherrschen: "Hier ist nicht nacktbaden. Mich stört das, sie soll sich anziehen", ist am Handyvideo von Busek zu hören.

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Wie Eigentum behandelt

"Der Mann hat nur mit mir gesprochen, so als wäre meine Bekannte gar nicht da oder sie wäre mein Eigentum", erinnert sich der 32-Jährige. Auf die Gegenfrage, warum er denn nicht einfach wegschaue, wurde der junge Mann sofort rabiat: "Ich f... dich! Bist du schwul?", ging er Busek massiv an.

Und selbst als sich die eingeschüchterte Frau den BH anzog, war es dem Mann zu wenig. Laut Busek warnte er, die 23-Jährige mit seinen fünf Freunden zu vergewaltigen, "wenn sie sich nicht sofort ganz anzieht". Sie würde es sonst herausfordern...

Von Mann attackiert

Ganz am Anfang nahmen Busek und seine Begleiterin das ganze nicht wirklich ernst, doch die Lage kippte zusehends: Als die beiden schließlich von der Bande weggehen wollten, versuchte noch einer der "Sittenwächter" den Wiener die Felswand hinunter in den See zu treten. Busek zu "Heute": "Ich konnte gerade noch ausweichen, aber es war sehr knapp."

Zuerst wollte er den Vorfall im Sommer verdrängen. Doch die Wut überwog und er stellte das Beweisvideo jetzt auf seine Facebook-Seite.