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Hallstatt hat die Touristen-Busse satt
Hallstatt hat nur 778 Einwohner, zieht täglich aber Tausende Touristen an. Die Besucher sind Fluch und Segen zugleich.
Asiatische Touristen lieben Hallstatt. So sehr, dass die Salzburger Marktgemeinde im Maßstab 1:1 in China nachgebaut wurde.
Der Massentourismus hat positive und negative Seiten. Einerseits lassen die vielen Besucher die Kassen klingeln, andererseits ist die Bevölkerung nicht immer ganz begeistert von den fotografierwütigen Touristen. Auch Barcelona, Venedig und Mallorca haben mit überfüllten Innenstädten, verstopften Straßen, Lärm und Abfall, Wohnungsnot und steigende Mieten zu kämpfen.
Touristen als Problem
Bei der Verkehrstagung in Salzburg im Oktober 2018 stellte Hallstatts Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ) laut Ö1 klar: Der Bevölkerung reicht's. "Man muss natürlich darauf reagieren, dass die Menge an Menschen ein Problem darstellen. Unsere Bevölkerung im Zentrum kann die vielen durchgehenden Menschen nicht mehr sehen", so Scheutz.
Wie das "Ö1 Morgenjournal" berichtet, wird eine neue Maßnahme erwogen. Die Busse dürften demnach nach dem neuen Vorschlag nur in den Ort fahren, wenn noch Plätze frei sind. Der 778-Einwohner-Ort wird täglich von etwa 6.000 Tagesgästen in 60 bis 80 Reisebussen besucht.
Erste Konzepte
Nun, im Jänner 2019, liegen erste Konzepte vor, wie man das Touristenaufkommen begrenzen will. Demnach sollen Touristenbusse nur mehr nach einem strengen Zeitplan nach Hallstatt fahren dürfen, berichtet der "ORF". Verglichen wird dies mit einem Flughafenbetrieb: Busse sollen Zeitfenster bekommen, in denen sie nach Hallstatt fahren dürfen.
Diese "Slots" müssen die Buslenker im Vorhinein kaufen. Zudem soll pro Stunde nur eine gewisse Anzahl an Bussen einfahren dürfen. Der Probebetrieb dazu soll bereits im Herbst 2019 starten. (lu/rfi)