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Immer weniger Frauen nehmen die Pille
Der Verhütungsreport 2019 berichtet, dass die Nutzung hormoneller Verhütungsmittel in Österreich zurückgeht. Jeder Fünfte verhütet überhaupt nicht.
Die Pille verliert an Beliebtheit. Bei einer Umfrage wurden 1800 Österreicher im Alter von 16 und 49 Jahren vom Meinungsforschungsinstitut Integral zu ihrem Liebes-und Verhütungsleben befragt. Demnach steigt die Skepsis gegenüber hormonellen Verhütungsmitteln. 38 Prozent der Befragten verwenden Kondome. Sie sind das Verhütungsmittel Nr. 1.
Im Jahr 2015 gaben noch 38 Prozent der Befragten an, mit der Pille zu verhüten. Nun ist dieser Wert auf 34 Prozent gesunken. Der Grund dafür: Viele Frauen machen sich Sorgen um die möglichen Nebenwirkungen. Sie möchten eine wirkungsvolle Methode, die nicht in den natürlichen Kreislauf des Körpers eingreift. Hormonelle Verhütungsformen sind jedoch die wirksamsten.
Außerdem gibt es auch weit verbreitete Fehlurteile, die die Kritik an der Pille steigen lassen. Etwa der Glaube, dass man nur mehr drei bis sechs Mal schwanger werden könnten. Österreich befindet sich auch wegen solcher Fehlurteile im oberen Feld der Abtreibungen.
Der Austausch über Verhütung zwischen den Geschlechtern ist mangelhaft, wie sich an einigen Missverständnissen zeigt. Frauen glauben, dass Männer kein Interesse an Verhütungsoptionen haben, Männer resignieren aber meist lediglich für der Tatsache, dass sie Verhütung nicht kontrollieren können.
Viele wünschen sich bei Langzeitmethoden eine Möglichkeit der Kostenübernahme. Die Anfangskosten können eine Hürde sein. Würden diese wegfallen, wären 56 Prozent der Befragten an einem Wechsel interessiert. Bei jungen Frauen sind es sogar 73 Prozent. 22 Prozent der Österreicher verhüten überhaupt nicht. (GA)