3/17 Werner Kogler, Vizekanzler und Sportminister. Als Werner Kogler das Ruder bei den Grünen übernahm, lag die Partei am Boden. Bei der Nationalratswahl 2017 waren die Ökos an der 4-Prozent-Hürde gescheitert, waren aus dem Parlament geflogen und hatten viele Mitarbeiter kündigen müssen. Der 58-jährige Steirer sanierte die Partei, das teilweise auch noch ohne Gehalt. 2017 befand er sich schließlich im Dauer-Wahlkampf. Zuerst als Spitzenkandidat für die EU-Wahl, bei der er die Ökos zu 14,08 Prozent führte, und gleich im Anschluss für die Nationalratswahl. Mit Erfolg: Den Grünen glückte die "größte Auferstehung seit Lazarus" (Zitat Kogler), sie kamen mit 13,9 % wieder ins Parlament - und nun in ihre erste Bundesregierung. Der Ex-Sturm-Graz-Kicker dürfte sich neben seinen Aufgaben als Vizekanzler auch (wie Vorgänger Heinz-Christian Strache) um das Sportministerium kümmern.

4/17 Leonore Gewessler, Umweltministerin. Die studierte Politikwissenschafterin Leonore Gewessler begann ihre Karriere als Büroleiterin der Bezirksvorstehung Neubau, danach wurde sie Direktorin der Green European Foundation (GEF) in Brüssel. Seit 2014 war die 42-jährige Steirerin schließlich als Geschäftsführerin der Umweltschutzorganisation Global 2000 in Österreich tätig, ehe sie bei der Nationalratswahl 2019 als Listenzweite auf Bundesebene für die Grünen kandidierte. Mit dem Ressort Umweltschutz und Verkehr kommt eine Mammut-Aufgabe auf sie zu.

5/17 Rudi Anschober, Sozialminister. 1990 zog Rudi Anschober für die Grünen in den Nationalrat ein, danach ging er in sein Heimatbundesland zurück. In Oberösterreich ist er derzeit Landesrat für Umwelt, Wasserrecht, Integration und Konsumentenschutz. Der 59-Jährige setzte sich in der Vergangenheit vor allem für Asylwerber mit negativem Bescheid in der Lehre ein, um deren drohende Abschiebung zu verhindern. Für seine Bemühungen verlieh ihm der "Falter" 2018 den Titel "Mensch des Jahres".

6/17 Mit 3,8 Prozent der Stimmen geriet die Nationalratswahl 2017 zum Desaster für die Grünen. Als Spitzenduo zogen damals Ingrid Felipe und Ulrike Lunacek in die Wahl. Nach dem Desaster nahmen sie den Hut, Werner Kogler stieg zum Parteichef auf - mit Erfolg, wie man nun weiß. Jetzt, etwas mehr als zwei Jahre später, feiert Lunacek ein Comeback - noch dazu in einem Regierungsamt. Sie wird Kunst- und Kulturstaatssekretärin im Vizekanzleramt von Werner Kogler.

7/17 Gernot Blümel, Finanzminister. Der Kurz-Vertraute übernimmt das Finanzressort. 2020 wird also ein arbeitsreiches Jahr für den 38-jährigen Wiener. Neben der Leitung eines Ministeriums hat der Chef der Wiener ÖVP auch die Landtagswahl in der Bundeshauptstadt (voraussichtlich im Herbst) auf der Agenda. Der studierte Philosoph begann seine Polit-Karriere bei der jungen Volkspartei, wo er Sebastian Kurz kennen lernte und zu seinem engsten Weggefährten wurde. Privat ist er mit der Moderatorin Clivia Treidl liiert.

8/17 Karl Nehammer, Innenminister. Mit dem ÖVP-Generalsekretär zieht ein Hardliner in Migrationsfragen ins Innenressort ein. Karl Nehammer fungierte in seiner Zeit als Parteimanager öfter mal als Mann fürs Grobe und teilte in wirschen Presseaussendungen gegen die politische Konkurrenz aus. Der 47-jährige Wiener gilt als enger Vertrauter von Volkspartei-Chef Sebastian Kurz, der nun dieses wichtige Machtressort zurückerobern konnte.

9/17 Christine Aschbacher wird künftig türkise Arbeits- und Familienministerin. Sie stammt aus der Steiermark. Aschbacher ist 36 Jahre alt, verheiratet, Mutter von drei Kindern und kommt aus Wundschuh bei Graz. Die zuletzt selbständige Unternehmensberaterin studierte Wirtschaftsberatende Berufe an der FH in Wiener Neustadt und verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Fach- und Schlüsselarbeitskräfte, Standortpolitik und Innovationsmanagement. Zudem kennt sie den Wiener Regierungsbetrieb sehr genau. Sie war von 2012-2015 im Finanz- und Wirtschaftsministerium tätig.

10/17 Susanne Raab wird türkise Integrationsministerin. Die neue Regierung will ein eigenes Integrationsministerium schaffen, das die ÖVP mit der gebürtigen Oberösterreicherin Susanne Raab besetzt. Die erst 34-Jährige leitet seit dem Vorjahr den Bereich Integration im Außenministerium und ist die jüngste Sektionschefin Österreichs. Sie gilt als enge Vertraute von Sebastian Kurz, war für die Ausarbeitung des Islamgesetzes ebenso mitverantwortlich wie für das Burkaverbot oder die Initiative "Integration durch Leistung".

11/17 Klaudia Tanner wird Verteidigungsministerin auf einem ÖVP-Ticket. Die 49-jährige Niederösterreicherin ist seit 2011 Direktorin des Bauernbundes und wird die erste Frau an der Spitze des Ministeriums. Tanner ist promovierte Juristin und gilt als enge Vertraute von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die wiederum ein enges Verhältnis zum Bald-wieder-Bundeskanzler Sebastian Kurz pflegt.

12/17 Elisabeth Köstinger wird wieder Landwirtschaftsministerin unter Türkis-Grün, tritt die Umweltagenden aber an die Öko-Partei an. Sie war bereits unter türkis-blau Ministerin, davor für eine sehr kurze Zeit im Amt der Nationalratspräsidentin zwischengeparkt. Die 41-jährige Kärntnerin war zuvor unter anderem bei der Österreichischen Jungbauernschaft, beim Bauernbund und im EU-Parlament als Abgeordnete aktiv. Ihre Amtszeit als Ministerin musste sie Anfang Juli 2018 aus einem erfreulichen Grund kurz unterbrechen: Sie wurde Mutter eines Sohnes.

13/17 Margarete Schramböck wird wieder Digital- und Wirtschaftsministerin. Die 49-jährige mit Wurzeln in Tirol wurde von Sebastian Kurz erst vor zwei Jahren in die Politik geholt. Zuvor war sie Chefin von A1 Telekom Austria. Für den Ministerposten sagte sie als Parteilose zu, trat dann aber in die ÖVP ein und kam auch in den Landesparteivorstand der Tiroler Volkspartei. Von 1. November 2010 bis 5. Jänner 2018 hatte Schramböck übrigens einen Energetik-Gewerbeschein. Aus ihrem Büro hieß es nach Bekanntwerden, dass sie den Schein "rein aus persönlichem Interesse" gelöst habe, den Beruf als Energetikerin aber nie aktiv ausgeübt habe.

14/17 Heinz Faßmann kehrt ins Bildungsministerium zurück, wo er bereits unter Türkis-Blau tätig war. Der 64 Jahre alte und 2,03 Meter große Deutsche war Vizerektor der Uni Wien und in beratender Tätigkeit für die Politik tätig. Er war etwa Mitglied des "Expertenrats für Integration" und des "Migrationsrats für Österreich".

15/17 Karoline Edtstadler (38) wird Europaministerin. Derzeit ist sie ÖVP-Fraktionsführerin im EU-Parlament. Zuvor war die Salzburgerin als Staatssekretärin im Innenministerium von Herbert Kickl (FPÖ) tätig. Die Juristin war Richterin und Oberstaatsanwältin bei der Wiener Korruptionsstaatsanwaltschaft.

16/17 Alexander Schallenberg bleibt Außenminister. Der 50-jährige Parteilose war seit dem 3. Juni 2019 unter Übergangskanzlerin Brigitte Bierlein als Chef des Außenamts tätig. Er entstammt dem ehemaligen Adelsgeschlecht von Schallenberg, ist studierter Rechtswissenschaftler und seit 1997 in verschiedenen Positionen im Außenamt tätig.

17/17 Magnus Brunner (47) wird ÖVP-Staatssekretär im grünen "Superministerium" für Umwelt, Energie und Infrastruktur. Der Vorarlberger ist seit 2007 Vorstand der OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG und saß seit 2009 im Bundesrat. Der verheiratete Vater von drei Kindern ist promovierter Jurist.