Im Zeitraffer

Wie aus einem Muttermal Hautkrebs wird

Ein Zeitraffervideo zeigt, wie sich ein winziger dunkler Hautfleck im Laufe eines Jahrzehnts zu tödlichem Melanomkrebs entwickeln kann.

Heute Life
Wie aus einem Muttermal Hautkrebs wird
Das Melanom wird auch "schwarzer Hautkrebs" genannt und ist die bösartigste Form von Hautkrebs.
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Punkto Hautkrebs hat die Wissenschaft kürzlich einen großen Schritt getan: In Großbritannien wird derzeit ein personalisierter mRNA-Impfoff für Melanome getestet. "Heute" hat berichtet.

Nicht von heute auf morgen

Ein Muttermal wird jedoch nicht von heute auf morgen zu Hautkrebs – das dauert Jahre. Dr. Christopher Chang, HNO-Arzt bei Fauquier ENT, hat mittels Künstlicher Intelligenz (KI) ein Zeitraffer-Video erstellt, das zeigt, wie sich Melanom-Hautkrebs im Laufe von 10 Jahren entwickeln könnte. Der Clip verdeutlicht, wie subtil und schleichend diese Hautveränderungen sein können. Er zeigt einen kleinen Hautfleck, der sich allmählich verdunkelt und sich mit der Bildung eines Leberflecks von Stadium 0 zu Stadium 4 entwickelt.

Das Melanom ("schwarzer Hautkrebs") ist eine tödliche Form von Hautkrebs. Die Heilungschancen hängen vom Stadium des Krebses ab, in dem er diagnostiziert wird.
Melanozyten sind Zellen in der Haut, die für die Farbe unserer Haut verantwortlich sind, weil sie ein Pigment, das Melanin, produzieren. Wenn man sich in die Sonne setzt, produzieren die Melanozyten mehr Pigment (Sonnenbräune), das sich auf andere Hautzellen ausbreitet, um sie vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Zu viel UV-Strahlung verursacht einen Sonnenbrand, der ein Zeichen für eine Schädigung der Haut-DNA ist. Die UV-Strahlung löst Veränderungen in den Melanozyten aus, wodurch das genetische Material fehlerhaft wird und ein anormales Zellwachstum verursacht. Menschen, die leicht verbrennen, haben ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, weil ihre Zellen nicht so viel Pigment zum Schutz ihrer Haut produzieren. Deshalb ist es so wichtig, Sonnenschutz aufzutragen und sich mehrheitlich im Schatten aufzuhalten.

Die 4 Stadien von Hautkrebs

Zunächst sieht der Hautfleck wie eine Sommersprosse oder ein Altersfleck aus und hebt sich kaum vom Rest der Haut ab. Erst im sechsten Jahr des Zeitablaufs hat sich der Fleck zu einem Melanom im Stadium 0 entwickelt, wobei der leicht längliche Hautfleck eine leicht violett-braune Färbung annimmt. Um international zu beschreiben, wie weit der Krebs fortgeschritten ist, wird ein nummeriertes Stadiensystem verwendet.

Im Stadium 0 befinden sich die Krebszellen nur in der obersten Hautschicht – der Epidermis – und haben sich noch nicht auf die darunter liegende Schicht, die Dermis, ausgebreitet. Dies wird auch als Melanom in situ bezeichnet. "Menschen mit einem Melanom in situ haben in der Regel kein Risiko, dass sich das Melanom auf andere Körperteile ausbreitet", heißt es. Nach dem sechsten Jahr des Zeitablaufs schreiten die Dinge schneller voran. Im siebten Jahr ist der Fleck ein wenig größer und dunkler geworden und hat sich zu einem Melanom im Stadium 1 entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt sind Melanome in der Regel nicht mehr als 2 Millimeter dick und haben sich noch nicht ausgebreitet, obwohl sie Anzeichen einer Geschwürbildung aufweisen können.

Im Stadium 2 zeigt die Zeitrafferaufnahme, dass sich das Melanom deutlich verdunkelt hat. Es hat einen ungleichmäßigen Rand und ist zweifarbig, was beides wichtige Melanom-Erkennungsmerkmale sind. Im Stadium 2 sind die Melanome in der Regel dicker als im Stadium 1, haben sich aber noch nicht auf andere Körperteile ausgebreitet. In Stadium 3 jedoch hat sich der Krebs auf die Lymphgefäße oder Lymphknoten ausgebreitet, die dem Melanom am nächsten liegen. Die Zeitrafferaufnahme zeigt, dass das Muttermal in diesem Stadium dunkler und dicker wird und einen rötlichen Rand aufweist. Im neunten Jahr erreichte das Melanom das Stadium 4, entwickelte eine krustige, dunkle Oberfläche und nahm eine fast schwarze Färbung an. Melanom im Stadium 4 bedeutet, dass der Krebs auf andere Organe wie Lunge, Leber, Knochen oder Gehirn übergegriffen hat. Dies wird als metastasierendes Melanom bezeichnet.

So erkennst du Hautkrebs

Je früher ein Melanom erkannt wird, desto leichter ist es zu behandeln und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Behandlung erfolgreich ist. Um zu beurteilen, ob sich ein Muttermal oder ein Fleck verändert hat oder ob ein Arzt hinzugezogen werden muss, kann die ABCDE-Methode hilfreich sein:

A wie Asymmetrie: Ungleichmäßige, asymmetrische Form: Ein dunkler Hautfleck ist dann ungleichmäßig geformt, wenn er nicht gleichmäßig rund, oval oder länglich ist.
B wie Begrenzung: Grenzt sich der Hautfleck klar von der umgebenden Haut ab oder hat er verwaschene, gezackte, oder unscharfe Ränder?
C wie colour: Unterschiedliche Färbungen, hellere und dunklere Flecken in einem Mal: Achte auf einen Fleck, der farblich nicht gleichmäßig ist, sondern mit weißen, rosa, grau oder schwarzen Anteilen vermischt ist. Das kann auf ein malignes Melanom hinweisen und sollte grundsätzlich ärztlich untersucht werden.
D wie Durchmesser: Wächst ein Muttermal und verändert sich in der Größe – insbesondere über 5 Millimeter – sollte es von einem Hautarzt beurteilt werden.
E wie Erhabenheit: Ist die Veränderung zuerst pigmentiert und flach und wird später erhaben, dann zum Arzt.

Muttermal-Check ist Pflicht!

Fällt dir eine Veränderung auf, dann ab zum Arzt. In den meisten Fällen handelt es sich nicht um Krebs, aber wenn doch, kann eine frühe Diagnose den Unterschied ausmachen. Außerdem sollte man einmal im Jahr seine Muttermale professionell vom Hautarzt checken lassen. Wichtig: Auch an Körperbereiche wie Kopfhaut, Fußsohlen und Intimbereich denken.

Auf den Punkt gebracht

  • Ein Zeitraffervideo zeigt, wie sich ein winziger dunkler Hautfleck im Laufe eines Jahrzehnts zu tödlichem Melanomkrebs entwickeln kann
  • In Großbritannien wird derzeit ein personalisierter mRNA-Impfoff für Melanome getestet
  • Die Zeitrafferaufnahme verdeutlicht, wie subtil und schleichend Hautveränderungen sein können und betont die Bedeutung der Früherkennung von Hautkrebs
red
Akt.
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