Tierisch unüberlegt

Australische Ärzte bitten nur um eine Sache

Ob man es glaubt oder nicht, Schlangenopfer bringen tatsächlich oft das Tier zur Identifizierung mit ins Krankenhaus – mit bösen Folgen.

Australische Ärzte bitten nur um eine Sache
Kaum zu glauben, was manche Menschen ins Krankenhaus mitbringen.
(Symbolbild) Getty Images

Der australische Fernsehsender ABC machte kürzlich auf ein Problem in Queensland, Australien aufmerksam. Immer wieder werden Spitals- und Krankenhausmitarbeiter tödlicher Gefahren durch Patienten ausgesetzt. Zwecks Identifizierung bringen nämlich oft Schlangenopfer das Täter-Tier einfach mit.

Giftigste Schlange der Welt

Dass Australien die Hochburg der giftigsten Tiere ist, wissen wir. Und auch, dass es etwa 3.000 Mal pro Jahr zu Bissattacken von Schlangen kommt. Damit allerdings das Pflege- und Ärztepersonal zu konfrontieren ist zwar gut gemeint, aber schon nicht ganz gut durchdacht. Denn auch wenn die Krankenhäuser in Australien bestens mit den individuellen Gegengiften ausgestattet sind, so spricht das noch lange nicht für eine Immunität der Mitarbeiter.

Unsere Bildergalerie zeigt, wie ein Kampf zwischen Schlange und Schlange ausgehen würde:

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    Obwohl die <strong>Cobra</strong> viel größer als die <strong>Viper</strong> ist, ist hier die kleine Giftschlange klar im Vorteil. Eine Viper iniiziert innerhalb von 79 Millisekunden etwa 50 Milligramm Gift - dies reicht für ein Pferd und mindestens fünf Cobras. Das Gift lähmt das Kreislaufsystem sofort und die Cobra würde wohl verlieren. <br>
    Obwohl die Cobra viel größer als die Viper ist, ist hier die kleine Giftschlange klar im Vorteil. Eine Viper iniiziert innerhalb von 79 Millisekunden etwa 50 Milligramm Gift - dies reicht für ein Pferd und mindestens fünf Cobras. Das Gift lähmt das Kreislaufsystem sofort und die Cobra würde wohl verlieren.
    ©iStock, Bildmontage HEUTE

    Kürzlich wurde sogar eine der östlichen Braunschlangen – eine der giftigsten Schlangen der Welt und für die meisten Todesfälle verantwortlich – in einer Tupperbox in das Bundaberg Hospital mitgebracht, um die "Behandlung zu erleichtern". Man kann sich denken, dass dem Spitalspersonal die Haare zu Berge standen, die Angst bei Mitarbeitern und auch anderen Patienten riesig war und der gesamte Betrieb kurz still stand.

    Keine Zoologen

    Man vergisst leider im Gedanken etwas Sinnvolles zu tun, dass ein Humanmediziner in der Regel kein Schlangenexperte sein muss und selten bis gar nicht ein giftiges Mitbringsel zweifellos identifizieren kann. Klinische Anzeichen, sowie schnelle Bluttests und auch bereits vorhandene Schlangengift-Testkits sorgen schon dafür, dass man das richtige und notwendige Gegengift erhält.

    Auf den Punkt gebracht

    • In Australien bringen Schlangenopfer oft die Tiere zur Identifizierung mit ins Krankenhaus, was zu gefährlichen Situationen für das medizinische Personal führt
    • Obwohl die Krankenhäuser mit Gegengiften ausgestattet sind, ist es nicht sinnvoll, die Tiere mitzubringen, da das Personal selten Experten in der Identifizierung von Schlangen ist
    • Dies kann zu Angst und Unterbrechungen im Krankenhausbetrieb führen
    red, tine
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