Wirtschaft

Urlaub: Wo unser Euro am meisten wert ist

Eine Analyse von Statistik Austria zeigt: Im Osten und Süden Europas ist unser Österreich-Euro derzeit am meisten wert.

Heute Redaktion
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Aktuelle Berechnungen von Statistik Austria uber Preisniveaus und die damit verbundene Kaufkraft der Österreicherinnen und Österreicher im Ausland ergeben fur Mai 2017 weiterhin merkliche Kaufkraftvorteile im Osten Europas und in den klassischen mediterranen Urlaubsdestinationen.

Fur 100 in Österreich verdiente Euro erhält man in Kroatien Waren und Dienstleistungen im Wert von durchschnittlich 153 Euro, in Griechenland 126 Euro, in Spanien 121 Euro und auf Zypern 117 Euro. Die Entscheidung des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union auszutreten ("Brexit"), fuhrte zu deutlichen Kursverlusten des britischen Pfunds und macht derzeit Reisen nach Großbritannien und Nordirland billiger (95 Euro nach 87 Euro im Vorjahr).

Die mit Abstand teuersten Reiseziele sind weiterhin die Schweiz (66 Euro), Dänemark (76 Euro) und Schweden (79 Euro).

Rumänien und Bulgarien als Preis-Leistungs-Sieger

Wie schon in den Vorjahren erhält man in ausgewählten osteuropäischen Tourismusländern rund doppelt so viel an vergleichbaren Produkten und Dienstleistungen wie in Österreich. Bulgarien rangiert mit einem Gegenwert von 220 Euro als preisgunstigste Destination vor Rumänien (201 Euro), Tschechien (172 Euro) und Ungarn (166 Euro).

Mit rund 12 Prozent Inflation im Jahresabstand verzeichnete die Turkei einen starken Anstieg der Konsumentenpreise. Gleichzeitig verlor die turkische Lira massiv an Wert (rund -19 Prozent), was insgesamt einen Gegenwert von derzeit 171 Euro ergibt (2016: 157 Euro; +8,5 Prozent%). Das beliebte Urlaubsland Kroatien bringt fur Reisende im Landesdurchschnitt einen Euro Gegenwert von nahezu unverändert 153 Euro, in Slowenien beträgt der Kaufkraftvorteil immerhin noch rund ein Viertel (123 Euro).

Brexit macht England-Urlaub günstiger

Infolge der Brexit-Entscheidung der britischen Bevölkerung im Juni 2016 verlor das britische Pfund im Jahresabstand rund 10 Prozent an Wert, gleichzeitig zog auch die Inflation im Mai auf 2,9 Prozent an, was zusammen einen Gegenwert von 95 Euro ergibt, gegenuber 87 Euro im Mai 2016 (+9 Prozent).

USA wurden für Österreicher etwas teuer

Aufgrund leichter Kursgewinne des US-Dollars bietet sich fur österreichische USA-Reisende mit 95 Euro eine praktisch idente Kaufkraftsituation wie auf den Britischen Inseln, jedoch mit leicht fallender Tendenz (2016: 97 Euro). Verschlechtert hat sich gegenuber dem Vorjahr auch die Kaufkraftsituation von österreichischen Australienreisenden (82 Euro; 2016: 86 Euro), da der australische Dollar gegenuber dem Euro an Wert gewonnen hat. Australien bleibt somit weiterhin eine der teuersten Destinationen im 28 Länder umfassenden Vergleich.

Der japanische Yen hingegen verlor leicht gegenuber dem Euro, womit Japan (100 Euro) nunmehr gleichauf mit Österreich liegt (2016: 97 Euro). Mexiko bleibt trotz einer Inflationsrate von uber 6 Prozent im Jahresabstand die gunstigste Überseedestination mit einem Gegenwert von 174 Euro.

Wenig Veränderung in der Eurozone

Aufgrund der gemeinsamen Währung und der allgemein niedrigen Inflationsraten (zwischen 0,0 Prozent in Irland und 2,1 Prozent in Österreich im Jahresabstand) sind innerhalb der Eurozone nur geringfugige Veränderungen gegenuber dem Vorjahr festzustellen. Die weiterhin teuersten Reisedestinationen sind Irland mit 92 Euro sowie Frankreich und Belgien mit jeweils 94 Euro. In Deutschland und den Niederlanden lag die Kaufkraftsituation bei jeweils 98 Euro.

In Italien (106 Euro), der beliebtesten Urlaubsdestination der Österreicherinnen und Österreicher, sind Guter und Dienstleistungen im Landesdurchschnitt etwas gunstiger als in Österreich.

Die Ergebnisse im Detail:

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(bart)