Wirtschaft
Rückschlag für AK: Keine 6. Urlaubswoche für alle
Die Arbeiterkammer fordert für alle eine sechste Urlaubswoche. Doch der EuGH-Generalanwalt macht der AK nun einen Strich durch die Rechnung.
Renate Anderl, Chefin der Arbeiterkammer (AK) Wien, hatte sich bereits im April offen für eine Verkürzung der Arbeitszeit und für eine sechste Urlaubswoche für alle ausgesprochen - "heute.at" berichtete.
Alle Arbeitnehmer, die unter Zusammenzählung ihrer Vordienstzeiten aus anderen EU-Ländern 25 Jahre an unselbstständiger Beschäftigung aufweisen, sollen – so die Forderung der AK – einen Anspruch auf die 6. Urlaubswoche haben.
Doch nun musste die Arbeiterkammer einen herben Rückschlag einstecken. Denn der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) hat die Urlaubsregelung in Österreich bestätigt.
Keine Diskriminierung
Demnach haben nur jene Arbeitergeber Anspruch auf eine sechste Urlaubswoche, wenn sie 25 Dienstjahre beim selben Arbeitergeber gearbeitet haben.
Das heimische Urlaubsgesetz stellte laut dem EuGH-Anwalt weder eine Diskriminierung noch eine Beschränkung der Arbeitnehmerfreizügigkeit dar, berichtet der ORF.
Eine endgültige Entscheidung des EuGH wird dann im Herbst erwartet. Der Europäische Gerichtshof muss der Empfehlung des Generalanwalts zwar nicht nachkommen, in vier von fünf Fällen nimmt er diese aber an.
"Wir sehen das anders"
"Leider folgt der Generalanwalt ausschließlich den wirtschaftlichen Interessen. Wir sehen das anders", so Andreas Neubauer, Leiter des Kompetenzzentrums für betriebliche Interessensvertretung der AK OÖ gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten".
(red)